Kontinuierliche KV-Abschlüsse für den privaten Gesundheits- und Sozialbereich: Kollektivvertragserhöhungen für rund 100.000 Beschäftigte durch GPA-djp und vida
Mindestlohn von 1.300.- weitgehend umgesetzt

Von Jänner 2010 bis März 2010 erzielten die Gewerkschaft der Privatangestellten, Druck, Journalismus, Papier (GPA-djp) und die Gewerkschaft vida für die rund 100.000 Beschäftigten im Gesundheits- und Sozialbereich eine kontinuierliche Erhöhung der KV-Löhne und Gehälter um 1,5 % und zum Teil auch darüber. Für die rund 100.000 betroffenen Beschäftigten ergibt sich damit eine Kaufkraftsteigerung, die sich positiv auf die Wirtschaft in Österreich auswirkt. "Dieser Bereich gewinnt für die Gesellschaft und den Arbeitsmarkt immer mehr an Bedeutung. Daher ist es wichtig, dass sowohl die arbeitsrechtlichen Rahmenbedingungen als auch die Löhne- und Gehälter kontinuierlich verbessert werden konnten. Zuletzt wurde ein Mindestlohn bzw. Mindestgehalt von 1.300.- Euro im Gesundheits- und Sozialbereich weitgehend umgesetzt", zeigen sich der stv. Bundesgeschäftsführer der GPA-djp Karl Proyer, und der stv. vida-Vorsitzende Willibald Steinkellner zufrieden.
Im Jänner bzw. Februar 2010 konnten die KV-Verhandlungen für die rund 60.000 Beschäftigten der Berufsvereinigung der Arbeitgeber für Gesundheits- und Sozialberufe (BAGS), der Neustart, der Caritas, den SOS-Kinderdörfern, der Diakonie und die mobilen Pflege- und Betreuungsdiensten in der Steiermark abgeschlossen werden. Die kollektivvertraglichen Gehälter stiegen um 1,5 % und zum Teil auch deutlich darüber (z.B. mobile Dienste Steiermark). Die KV-Abschlüsse in den Bereichen Gesundheit, Pflege und Betreuung, Behindertenarbeit, Kinder- und Jugendwohlfahrt lagen deutlich über der Inflationsrate und sind ein nicht unwesentlicher Kaufkraftimpuls.
Am 12. März 2010 wurde mittels Satzung der BAGS-Kollektivvertrages auf weitere 40.000 Beschäftigte ausgedehnt. Mit der Satzung wird der Kollektivvertrag auch auf jene Betriebe des privaten Gesundheits- und Sozialbereiches ausgeweitet, die nicht Mitglied in der Arbeitgebervereinigung BAGS sind. Damit ist die Erhöhung des BAGS-Kollektivvertrages von 1,5 Prozent nun auch für diese Beschäftigten zwingend anzuwenden.
"Die Beschäftigten im Gesundheits- und Sozialbereich, zum Großteil Frauen, leisten eine für die gesamte Gesellschaft wertvolle Arbeit. Sie helfen überall dort, wo die Hilfe am notwendigsten ist. Jede Lohn- und Gehaltssteigerung in diesem Bereich ist somit ein wichtiger Beitrag zum Schließen der Einkommensschere", erklärt die KV-Verhandlerin der vida Michaela Guglberger.
Während die Beschäftigungszahlen in anderen Bereichen durch die Wirtschaftkrise sinken, werden in den Bereichen Gesundheit und Soziales weiterhin Arbeitsplätze geschaffen. Die GPA-djp fordert bereits seit dem Vorjahr gemeinsam mit der Gewerkschaft vida eine Sozialmilliarde für diese Beschäftigten. "Damit in dieser Zukunftsbranche weiterhin attraktive Arbeitsplätze entstehen, müssen jetzt zusätzliche Mittel zur Verfügung gestellt werden", fordert GPA-djp KV-Verhandler Reinhard Bödenauer.

Die Abschlüsse im Detail:
* Für die Beschäftigten der Berufsvereinigung der Arbeitgeber für Gesundheits- und Sozialberufe (BAGS) wurden die kollektivvertraglichen Mindestlöhne und Gehälter mit 1. Februar 2010 um 1,5 Prozent, mindestens aber um 24 Euro erhöht.
* In den Einrichtungen der Diakonie Österreich stiegen die KV-Gehälter mit 1. Februar ebenfalls um 1,5%.
* Bei der Caritas stiegen die KV-Gehälter mit 1. Februar um durchschnittlich 1,5%. Je nach Verwendungsgruppe und Stufe liegen die Erhöhungen zwischen 1,3 und 1,7%. Die Zulagen, Zuschläge, die Entlohnung der Rufbereitschaft sowie die monatlichen Gehälter der Transitarbeitskräfte stiegen um 1,5%.
* In den SOS Kinderdörfern stiegen die KV- und Ist-Gehälter mit 1. Jänner um 1,5 %, die Zulagen zwischen 1 und 1,5 %.
* Bei den mobilen Pflege- und Betreuungsdiensten in der Steiermark wurden die KV-Gehälter mit 1. Jänner an die Gehaltstabellen des BAGS-Kollektivvertrags angepasst und steigen dadurch um durchschnittlich 5 Prozent.
* Die Gehälter der Angestellten beim Verein "Neustart", der Bewährungshilfe für Haftentlassene leistet, wurden mit 1. Jänner um 3,4 Prozent erhöht.

GPA-DJP-Presseaussendung vom 29.03.2010