KV-Angebot für ArbeitnehmerInnen im Gesundheits- und Sozialbereich unannehmbar: Auch heuer vergönnen uns die Arbeitgeber keine faire Lohn- und Gehaltserhöhung!

Die Kollektivvertragsverhandlungen für die rund 80.000 Beschäftigten im privaten Gesundheits- und Sozialbereich wurden am 16. Dezember 2010 nach 13 Stunden Verhandlung am späten Abend ergebnislos unterbrochen.

Inakzeptables Angebot

Das Angebot der kollektivvertraglichen Lohn- und Gehaltserhöhung von durchschnittlich 1,3 Prozent liegt deutlich unter vergleichbaren Kollektivvertragsabschlüssen für 2011. Die KollegInnen hätten somit einen realen Lohnverlust, ein unannehmbares Angebot für die BetriebsrätInnen und Gescherkschaften GPA-djp und vida.
Gleichzeitig fordern die Arbeitgeber weiterhin eine Jahresdurchrechnung und die Abschaffung der 50 %-Zuschläge für die 39. und 40. Stunde. Das "Arbeitgeber-Angebot" ist daher für die ArbeitnehmerInnen völlig inakzeptabel. Der Abschluss des Öffentlichen Dienstes ist für die ArbeitnehmerInnen im privaten Gesundheits- und Sozialbereich nicht maßgeblich, der BAGS Kollektivvertrag ist grundsätzlich anders zu bewerten.
* Wo bleibt eine angemessene Wertschätzung der Beschäftigten?
* Wo bleibt ein Anerkenntnis der hohen Leistungsbereitschaft der Beschäftigten?
* Wo bleibt der Erhalt der Kaufkraft?
Die Einkommen müssen real steigen und die Beschäftigten im privaten Gesundheits- und Sozialbereich müssen sich von ihrem Gehalt mehr kaufen können - nur DAS ist fair!

Zukunftsjobs aber Bezahlung von gestern?

Die Arbeit im Gesundheits- und Sozialbereich wird überwiegend von Frauen geleistet, diese Arbeit gewinnt an Bedeutung und muß der Gesellschaft mehr wert sein. "Die Berufe im Sozial- und Gesundheitsbereich werden ständig als Zukunftsjobs bezeichnet, dann dürfen auch die Löhne und Gehälter nicht mehr von gestern sein", fordert Michaela Guglberger, Bundsfachgruppensekretärin der Gewerkschaft vida.

Branche hält Gesellschaft zusammen

"Die Betreuung und die Pflege von Menschen wird immer wichtiger für das Zusammenleben in unserer Gesellschaft und hält sie auch zusammen. Die ArbeitnehmerInnen verdienen daher eine deutliche  Lohn- und Gehaltserhöhung", betont Reinhard Bödenauer, stv. Geschäftsbereichsleiter in der GPA-djp.
Die BetriebsrätInnen in allen Regionen haben einen Aktionstag für den 26. Jänner 2010 im öffentlichen Raum in Linz, Graz, Klagenfurt und Wien angekündigt, wo auf die schwierige Situation des Gesundheits- und Sozialbereiches hingewiesen wird.
Die KV-Verhandlungen werden am 12. Jänner 2011 fortgesetzt. Bis dahin haben die Arbeitgeber noch einmal die Möglichkeit über ihr unzureichendes Angebot nachzudenken, und für faire Lohn- und Gehaltserhöhungen ein zu stehen, denn SOZIALE ARBEIT IST MEHR WERT!

GPA-DJP, 16.12.2010