GPA-djp-Fetik: Fraueneinkommen mit Sonderkollektivvertragsrunden steigern: Männer verdienen um ein Viertel mehr - Gegenmaßnahmen dringend notwendig

"Frauen arbeiten ab morgen sozusagen gratis", erinnert die Frauenvorsitzende der Gewerkschaft der Privatangestellten, Druck, Journalismus, Papier (GPA-djp), Ilse Fetik, anlässlich des Equal Pay Days daran, dass sich die Einkommen von Frauen trotz vieler mahnender Worte nicht verbessern. Laut aktuellen Daten der Lohnsteuerstatistik beträgt der durchschnittliche Jahresbruttobezug eines Mannes in Österreich 44.119 Euro, der einer Frau 33.415 Euro. "Diese Differenz von 10.704 Euro belegt schwarz auf weiß, dass Frauen um ein Viertel, nämlich um exakt 24,3 Prozent, weniger verdienen. Ein Umstand, der durch nichts zu rechtfertigen ist und den wir mit aller Vehemenz ändern müssen", so Fetik. Maßnahmen wie die Einkommenstransparenz, mit der ab dem Jahr 2014 alle Betriebe mit mehr als 150 MitarbeiterInnen die Unterschiede zwischen Frauen- und Männereinkommen offenlegen müssen, seien natürlich ein Schritt in die richtige Richtung, so Fetik: "Diese Heimlichtuerei ist ja eine der Hauptursachen dafür, dass Frauen so diskriminiert werden." Nähere Informationen zur Einkommenstransparenz und vor allem auch Tipps für Arbeitnehmerinnen, wie sie Einsicht in jene Teile der Einkommensberichte nehmen können, die sie betreffen, finden sich in der Broschüre "Alle sind gleich - aber Männer sind gleicher", zu bestellen unter www.gpa-djp.at/frauen oder unter Tel. 0503010.
Es braucht aber mehr konkrete Maßnahmen, fordert Fetik Sonderrunden für Frauen bei den Kollektivverhandlungen: "Die Sozialpartner sollen die Ursachen für die Einkommensunterschiede analysieren, um endlich gezielte Gegenmaßnahmen setzen zu können." Sowohl der Gesetzgeber als auch die Sozialpartner haben sich zur Verringerung des Gender Gaps bekannt, jetzt ist es an der Zeit, den Worten Taten folgen zu lassen, betont Fetik abschließend: "Die Forderung der GPA-djp, sich beispielsweise alle drei Jahre in professionellen Verhandlungsrunden ausschließlich der Situation von Frauen zu widmen, bedeutet natürlich nicht, dieses Thema bei den regulären Verhandlungen zu ignorieren - im Gegenteil: Wir werden auch in Zukunft bei allen Kollektivvertrags-Runden Fragen der Gleichstellung, wie etwa die Anrechnung der Karenzzeiten von Frauen und Männern für die Lohn- und Gehaltsentwicklung, thematisieren."

GPA-djp-Presseaussendung vom 03.10.2011