Vier Jahre Reallohnverluste in Folge sind inakzeptabel: Volle Unterstützung für Beschäftigtenproteste in oberösterreichischen Ordensspitälern

"Betreuung und Pflege von kranken und bedürftigen Menschen gehören zu den wichtigsten Aufgaben in unserer Gesellschaft. Eine spürbare Einkommenserhöhung für die Beschäftigten in diesem Bereich ist das mindeste, um diese Leistungen anzuerkennen. Leider sind die Arbeitgeber der Ordensspitäler Oberösterreich heuer bis jetzt nicht dazu bereit", kommentiert Gottfried Winkler, Vorsitzender der Gewerkschaft vida, den heutigen Protesttag in den oberösterreichischen Ordensspitälern.
Seit vergangenen Mittwoch, 13. Februar, sind die Verhandlungen unterbrochen. Die Vertretung der ArbeitnehmerInnen fordert eine Einkommenserhöhung, die über der Inflationsrate liegt, oder eine entsprechende Verkürzung der Arbeitszeit. "Das aktuelle Angebot der Arbeitgeber ist eine Verkürzung der wöchentlichen Arbeitszeit um eine halbe Stunde, befristet für das Jahr 2013. Rechnet man das um, wäre damit nicht einmal die Teuerungsrate abgegolten", kritisiert Winkler. Den Beschäftigten drohen somit das vierte Jahr in Folge Reallohnverluste: "Es ist beschämend, dass sich zwar immer alle darin einig sind, wie wichtig die Arbeit im Gesundheits- und Pflegebereich ist. Wenn es aber um die Entlohnung der Beschäftigten geht, unterwerfen sich Arbeitgeber und öffentliche Hand dem Kürzungswahn. Den Beschäftigten bleibt gar nichts anderes übrig, als mit öffentlichen Aktionen wie den heutigen Warnstreiks auf ihre Situation aufmerksam zu machen", so der vida-Vorsitzende.
Die Gewerkschaft vida ruft daher zur Unterstützung der Protestkundgebungen auf und solidarisiert sich mit den Forderungen der Betroffenen. "Andere Kollektivverträge im Gesundheits- und Sozialbereich sollten den Arbeitgebern in Oberösterreich als Beispiel dienen. So hat die Sozialwirtschaft Österreich Anfang Februar mit 2,75 Prozent plus abgeschlossen, die Privatkrankenanstalten und die Ordenskrankenhäuser Österreichs jeweils mit 2,6 Prozent plus. Es ist nicht einzusehen, dass die rund 10.000 Beschäftigten der oberösterreichischen Ordensspitäler schlechter gestellt werden", so Winkler abschließend.
Sollten sich die Arbeitgeber bei der nächsten Verhandlungsrunde nicht zu einem fairen Angebot durchringen können, wird die Gewerkschaft vida weiterhin betriebliche und andere öffentliche Aktionen der Beschäftigten in den oberösterreichischen Ordensspitälern unterstützen.

ÖGB, 20.02.2013