ÖGB-Landesvorstand: Vollste Solidarität mit Spitalspersonal - BetriebsrätInnen aller Branchen sichern Unterstützung bei Arbeitskampf zu

Vollste Unterstützung bei weiteren Streiks und Protestmaßnahmen sichern BetriebsrätInnen und GewerkschaftsfunktionärInnen aus allen Branchen den MitarbeiterInnen der oö. Ordensspitäler zu." Die MitarbeiterInnen haben bewiesen, dass sie den Mut haben, um ihre Rechte zu kämpfen. Sie sind bei ihrem Arbeitskampf nicht alleine. Die gesamte Gewerkschaftsbewegung steht hinter ihnen", sagt öGB-Landessekretär Walter Haberl bei der heutigen ÖGB-Landesvorstandssitzung.

Abschluss unter Teuerungsrate in anderen Branchen undenkbar

Zum Respekt für den Streik in den Ordensspitälern gesellte sich auch Entrüstung darüber, dass ArbeitnehmerInnen seit Jahren eine reale Lohnerhöhung vorenthalten wird. In jeder anderen Branche sei es absolut undenkbar, über Abschlüsse unter der Teuerungsrate auch nur zu sprechen. "Eure Geduld möchte ich haben", meinte der stellvertretende ÖGB-Landesvorsitzende Harald Dietinger, der als Landessekretär für die Beschäftigten im Bereich Bau-Holz zuständig ist. "Das ist eine Sauerei, wenn man Menschen so hinhält, die nach vier Jahren Lohnverlusten eh nur die Teuerungsabgeltung fordern. Es ist keine Frage, dass wir alle geschlossen hinter euch stehen."

Verhandelt wird mit Dienstgebern, Land ist nur einer unter vielen Geldgebern

Andreas Stangl, der als Geschäftsführer der GPA-djp die Beschäftigten in Sozialeinrichtungen vertritt, kennt die Probleme bei Lohnverhandlungen im halböffentlichen Bereich genau. "Es ist ein Skandal, dass sich die Dienstgeber hinter dem Landeshauptmann verstecken. Die Vertreter der Ordensspitäler haben die Verhandlungen zu führen, sonst niemand. Das ist ja kein verstaatlichter Kollektivvertrag", empört sich Stangl über die Verhandlungsunkultur. "Das Land ist nicht mehr und nicht weniger als einer der Geldgeber. Schließlich zahlen auch die Krankenkassen, Gemeinden und Privatversicherungen einen nicht unbeträchtlichen Teil der Spitalskosten. Aus deren Reihen habe ich allerdings noch keinen Ruf nach Lohndumping vernommen."

Niedrigverdienerinnen können sich weiteren Lohnverlust nicht mehr leisten

"Überdurchschnittlich viele Frauen arbeiten in den Krankenhäusern. Viele sind Teilzeit beschäftigt, haben kleine Einkommen und können es sich schlicht und einfach nicht mehr leisten, dass ihr Einkommen jedes Jahr real weniger wird", sagt ÖGB-Frauenvorsitzende Christine Lengauer, die mit ihrem Frauenpräsidium an der Solidaritätsdemo am Mittwoch in Linz teilnahm.

Vorbereitung für weitere Streiks laufen

Die Vorbereitungen weiterer Protestmaßnahmen der Krankenhausbelegschaften mit der Gewerkschaft vida laufen wie geplant weiter. "Der Ärger und die Entrüstung bei unseren KollegInnen ist groß. Sie fühlen sich gefrotzelt von Verhandlungen, bei denen sich die Arbeitgeber um keinen Millimeter gerührt haben", berichtet Verhandlungsführerin und Betriebsrätin Sonja Reitinger.

ÖGB Oberösterreich, 22.02.2013