Gewerkschaften für Verfassungsänderung im Bereich der Elementarpädagogik
Gewerkschaften starten Bürgerinitiative für einheitliches Bundesrahmengesetz

Im Beisein von BetriebsrätInnen und VertreterInnen der Gewerkschaften GdG-KMSfB, GPA-djp und vida übergab ÖGB-Präsident Erich Foglar 4.372 Unterschriften einer Bürgerinitiative für ein Bundesrahmengesetz zur "Struktur und Organisationsgestaltung für elementarpädagogische Einrichtungen und Horte" an Nationalratspräsidentin Barbara Prammer. Ein bundeseinheitliches Gesetz soll Mindeststandards für Ausbildung und Arbeitsbedingungen festlegen. Damit der Bund hier tätig werden kann, ist eine Verfassungsänderung notwendig.

Kindergärten sind erste pädagogische Einrichtung

"Kindergärten sind mehr als Betreuungseinrichtungen, sie sind als erste pädagogische Einrichtungen für die Zukunft unserer Gesellschaft essentiell. Es ist hoch an der Zeit, statt einem Provisorium mit einem Fleckerlteppich von Regelungen endlich bundeseinheitliche Qualitätsstandards zu etablieren. Es ist außerdem im Interesse aller, für die Beschäftigten in diesem Bereich professionelle Arbeitsbedingungen zu schaffen", erklärte Foglar.

Die Bürgerinitiative fordert Mindeststandards für:
* eine einheitliche Ausbildung und Fortbildung des pädagogischen Fachpersonals
* eine einheitliche Ausbildung und Berufsbezeichnung für das unterstützende Personal
* Vor- und Nachbereitungszeiten sowie Reflexionszeiten innerhalb der Dienstzeit
* den Erwachsenen-Kind-Schlüssel
* die Kinderanzahl pro geführter Gruppenform
* die räumlichen Erfordernisse (Innen- und Außenbereich)
Insgesamt sind in Kindergärten und Kindertagesheimen in ganz Österreich laut Statistik Austria mehr als 50.000 Menschen beschäftigt, rund 98 Prozent davon sind Frauen.

Prammer versprach parlamentarische Behandlung am 5. Juni

Nationalratspräsidentin Barbara Prammer steht den Anliegen der Bürgerinitiative sehr positiv gegenüber und versprach eine Behandlung noch am 5. Juni 2013 im entsprechenden parlamentarischen Ausschuss.

GPA-djp, 30.04.2013