GPA-djp-Katzian: "Jede einzelne Stunde Mehrarbeit und Überstunden fair entlohnen!" Bessere Anrechnung der Karenzzeiten auch in der Sozialwirtschaft gefordert

Rund 68 Millionen unbezahlte Überstunden wurden im Vorjahr in Österreich geleistet, das waren 1,2 Prozent des gesamten geleisteten Arbeitsvolumens, zwei Drittel dieser Überstunden wurden von Angestellten geleistet. Zu diesem Ergebnis kommt das Wifo in einer von der Gewerkschaft der Privatangestellten, Druck, Journalismus, Papier (GPA-djp) beauftragten Studie.
Gleichzeitig bestätigt eine weitere Untersuchung, dass Teilzeitbeschäftigte rund ein Viertel weniger Lohn und Gehalt bekommen als Vollzeitbeschäftigte, erklärte GPA-djp-Vorsitzender Wolfgang Katzian heute im Rahmen einer BetriebsrätInnen-Konferenz der Sozialwirtschaft, einer Branche mit hohem Frauenanteil, in der jede/r dritte Beschäftigte Teilzeit arbeitet. Besonders betroffen seien natürlich Mütter, weil neben den in vielen Regionen fehlenden Möglichkeiten der Kinderbetreuung vor allem der Wiedereinstieg nach der Karenz eine Hürde auf dem Weg zu gerechter Entlohnung darstelle, so Katzian weiter: "Dieses Problem versuchen wir mit unserer Forderung nach einer besseren Anrechnung der Karenzzeiten in den Griff zu bekommen. In vielen Branchen haben wir uns damit bereits durchgesetzt, auch in der Sozialwirtschaft müssen Verbesserungen folgen!"
Es sei ganz offensichtlich, dass Unternehmen von der Tatsache profitieren, dass viele Beschäftigte aus Angst vor dem Verlust ihres Arbeitsplatzes bereit seien, auch unbezahlte Mehrarbeit oder unbezahlte Überstunden zu leisten und dass der Anteil der Teilzeitbeschäftigten steige, obwohl das den Betroffenen ungewollt Nachteile bringe, so Katzian abschließend: "Diese Flexibilität der Beschäftigten darf nicht bestraft werden. Wir fordern deswegen von den Unternehmen, den Mehrarbeitszuschlag ab der ersten tatsächlich geleisteten Mehrarbeitsstunde auszuzahlen - Teilzeit muss gleich viel wert sein wie Vollzeit, Überstunden müssen für alle fair entlohnt werden!"

GPA-djp-Presseaussendung vom 04.12.2013