Lautstarker und kreativer Protest für bessere Qualität in der Elementarpädagogik
Wiener GPA-djp-Themenplattform fordert Gespräche mit der Stadt Wien

Hunderte Elementar-, Hort- und FreizeitpädagogInnen demonstrierten gestern unter dem Motto "Ausgespielt! Es reicht!" beim Wiener Rathaus für eine Verbesserung der Qualität und forderten die Wiener Stadtregierung auf, entsprechende Schritte zu setzen.
"Es reicht uns, dass neben dem quantitativen Ausbau der Kinderbildungsstätten die qualitative Verbesserung schon so lange auf der Strecke bleibt. Elementarpädagogik legt das Fundament für den späteren Bildungsverlauf, Hort- und Freizeitpädagogik sind Bestandteil davon während der Pflichtschulzeit. Wir fordern die Umsetzung der parlamentarischen BürgerInneninitiative für ein einheitliches Bundesrahmengesetz. Solange kein einheitliches Bundesrahmengesetz besteht, muss das Land Wien adäquate Mindeststandards für Rahmenbedingungen für alle Kinder und alle Beschäftigten der Elementar-, Hort- & Freizeitpädagogik festlegen. Die derzeitige Fassung des Wiener Kindertagesheimgesetzes ist alles andere als hilfreich, um den steigenden Förderbedarf sowie den gestiegenen pädagogischen Anforderungen qualitativ nachzukommen", fordert die Vorsitzende der GPA-djp-Themenplattform der Elementar, Hort- und FreizeitpädagogInnen, Karin Wilflingseder, vor den Protestierenden.
Die Regionalgeschäftsführerin der GPA-djp-Wien,  Barara Teiber, brachte die volle Solidarität zum Ausdruck: "Nachdem wir schon jahrelang ein bundeseinheitliches Rahmengesetz für diesen Bereich fordern, das aber noch immer auf sich warten lässt, appelliere ich an die Stadt Wien, eine Vorreiterrolle bei der qualitativen Verbesserung der Elementarpädagogik einzunehmen. Die Beschäftigten im privaten Kinderbetreuungsbereich können sich der vollen Unterstützung der GPA-djp Wien sicher sein."

Konkret fordert die Themenplattform:
* PädagogInnen-Kind-Schlüssel entsprechend modernen wissenschaftlichen Erkenntnissen. Ohne verbindliche Änderung des PädagogInnen-AssistentInnen-Schlüssels ist in der Praxis   auch keine moderne, hochwertige Pädagogik möglich. Neu zu definieren ist die Tätigkeit von AssistentInnen ausschließlich zur Unterstützung für die PädagogInnen in ihrer Betreuungs- und Bildungsarbeit
* Kinderanzahl pro geführter Gruppenform entsprechend modernen wissenschaftlichen Erkenntnissen
* Eine stufenweise und verbindliche Senkung der derzeitigen Höchstkinderanzahl pro geführter Gruppenform ist nötig, um gut und dem Entwicklungsstand der Kinder gemäß zu arbeiten statt über kurz oder lang auszubrennen.
* 25% der vereinbarten wöchentlichen Arbeitszeit als Vor- und Nachbereitungszeiten sowie Reflexionszeiten
* Bewegungsfreundliche räumliche Bedingungen (Innen- und Außenbereich)
* Einheitliche gesetzliche Regelung der Aus- und Fortbildung des pädagogischen Fachpersonals
* Einheitliche gesetzliche Regelung Ausbildung und Berufsbezeichnung für das unterstützende Personal

GPA-djp-Presseaussendung vom 22.10.2015