GPA-djp und vida fordern deutliche Erhöhung der Realeinkommen und Arbeitszeitverkürzung für die Beschäftigten in der Sozialwirtschaft
35-Stunden-Woche bei vollem Lohn- und Personalausgleich und Mehrarbeitszuschlag ab der ersten Stunde

Heute beginnen die Kollektivvertragsverhandlungen für mehr als 100.000 Beschäftigte im privaten Gesundheits- und Sozialbereich mit der Übergabe der Forderungen. Die Gewerkschaften GPA-djp und vida fordern von den Arbeitgebern der Sozialwirtschaft Österreich (SWÖ) eine deutliche Erhöhung der Reallöhne und -gehälter und bekräftigen ihre Forderung nach einer Verankerung der 35-Stunden-Woche bei vollem Lohn- und Personalausgleich sowie eine Abgeltung des Mehrarbeitszuschlags ab der ersten Stunde.
"Erst kürzlich wurde im Rahmen einer gemeinsamen Enquete der Gewerkschaften mit den Arbeitgebern von ExpertInnen untermauert, dass eine Arbeitszeitverkürzung im Gesundheitsbereich nicht nur ein Wunsch der Beschäftigten ist, sondern auch nachweislich einen positiven Effekt auf die Gesundheit und somit auf Fehlzeiten durch Krankenstände hätte und auch volkswirtschaftlich positiv wirken würde. Auch bei vollem Lohn- und Personalausgleich würden die Kosten nicht einfach 1:1 steigen, es gebe auch sehr viele positive Effekte – etwa auch für die zu Betreuenden. Eine Reduktion der Arbeitszeit darf jedoch nicht zu einer Verdichtung der Arbeitszeit führen. Der Arbeitsdruck ist in diesem Bereich schon jetzt enorm hoch. Daher ist neben einem vollen Lohnausgleich auch ein voller Personalausgleich sehr wichtig. Durch die Verkürzung der Vollzeit könnte Arbeit umverteilt und Teilzeitbeschäftigte, die länger arbeiten wollen, können ihre Arbeitszeit aufstocken", so der Verhandlungsführer der GPA-djp, Reinhard Bödenauer.
"Wir bekräftigen unsere Forderung, dass sich die erweiterten Kompetenzen, die sich durch die Novelle des Gesundheits- und Krankenpflegegesetzes (GuKG) für die Berufsgruppen PflegeassistentInnen, PflegefachassistentInnen, Diplomierte Gesundheits- und KrankenpflegerIn und für FachsozialbetreuerInnen und für Dipl. SozialbetreuerInnen ergeben, auch in der Bezahlung niederschlagen müssen", sagt Michaela Guglberger, vida-Fachbereichssekretärin für Soziale Dienste.
Die nächste Verhandlungsrunde findet am 7.Dezember 2017 statt.

GPA-djp-Presseaussendung vom 27.11.2017