Betriebsräte der Sozialwirtschaft fordern faire Bezahlung, Arbeitszeitverkürzung und bessere Bewertung der GuKG-Kompetenzen
500 TeilnehmerInnen bei österreichweiter Betriebsrätekonferenz – Ersuchen um Streikfreigabe


Über 500 BetriebsrätInnen der österreichischen Sozialwirtschaft bekräftigten heute ihre Forderung nach fairer Lohn- und Gehaltserhöhung sowie einer Arbeitszeitverkürzung bei vollem Lohn- und Personalausgleich bei den laufenden Kollektivvertragsverhandlungen für die mehr als 100.000 Beschäftigten im privaten Gesundheits- und Sozialbereich.
"Es ist dringend an der Zeit, neben einer realen Erhöhung der Einkommen auch die Normalarbeitszeit in der Branche auf 35 Stunden zu verkürzen und der Realität anzupassen. Die Beschäftigten brauchen mehr Zeit zur Erholung und Regeneration. Eine Reduktion der Arbeitszeit darf jedoch nicht zu einer Verdichtung der Arbeit führen. Der Arbeitsdruck ist schon jetzt enorm hoch. Daher ist neben einem vollen Lohnausgleich auch ein voller Personalausgleich sehr wichtig. Durch die Verkürzung der Vollzeit könnte Arbeit umverteilt und Teilzeitbeschäftigte, die länger arbeiten wollen, können ihre Arbeitszeit aufstocken", zeigt sich der Vorsitzende der Gewerkschaft der Privatangestellten, Druck, Journalismus, Papier (GPA-djp), Wolfgang Katzian solidarisch mit den BetriebsrätInnen.
"Die heutige BetriebsrätInnenkonferenz ist ein mächtiges Zeichen der Solidarität", betont der stellvertretende Vorsitzende der Gewerkschaft vida Willibald Steinkellner: "Die BetriebsrätInnen haben ein unüberhörbares Signal an die Arbeitgeberseite geschickt. Es kann nicht sein, dass die Kolleginnen und Kollegen in den Berufen des GuKG (Gesundheits- und Krankenpflegegesetz) immer neue Tätigkeiten und mehr Verantwortung übernehmen müssen, sich das aber nicht in der Bezahlung niederschlägt! Was für die die Beschäftigten im öffentlichen Bereich in vielen Bundesländern bereits Wirklichkeit ist, muss auch im privaten Bereich gelten." Hier gehe es nicht um Begehrlichkeiten, wie es die Arbeitgeberseite formuliert, sondern schlicht und einfach darum, dass erweiterte Kompetenzen im Beruf auch finanziell abgegolten werden müssen, so Steinkellner abschließend.
Die BetriebsrätInnen-Konferenz ersucht in einer Resolution die GPA-djp und die vida, alle notwendigen Beschlüsse in den Gewerkschaften und beim ÖGB für die Streikfreigabe zu erwirken, sollte es bei der nächsten Verhandlungsrunde am 25. Jänner keinen Abschluss geben.

GPA-djp-Presseaussendung vom 18.01.2018