Pflege und Betreuung: GPA-DJP Katzian fordert Verbesserung der Arbeitsbedingungen für Gesundheits- und Sozialberufe

Nur Ausbildungsstandards und faire Entlohnung sichern Qualität

"Die leistbare Pflege und Betreuung für alle wird nur dann möglich sein, wenn man für die BetreuerInnen entsprechende Rahmenbedingungen und eine faire Entlohnung schafft. Wir begrüßen die Vorschläge der Trägerverbände in der laufenden Debatte. Aber nur wenn die Arbeitsbedingungen der Beschäftigten endlich verbessert werden, wird sich das auch auf die Situation der zu pflegenden Menschen positiv auswirken", sagt der Vorsitzende der Gewerkschaft der Privatangestellten, Druck, Journalismus, Papier (GPA-DJP) Wolfgang Katzian anlässlich der aktuellen Pflegedebatte.
"Die Berufe im Gesundheits- und Sozialbereich müssen durch bessere Ausbildung und Bezahlung attraktiver gemacht werden. Konkret heißt das, dass wir die Fortsetzung des Weges in Richtung Fachhochschulausbildung für alle Gesundheits- und Sozialberufe fordern, verbunden mit einer ausreichenden Finanzierung", erläutert Katzian. "Im Sinne der Qualität der Pflege und Betreuung dürfen nur zertifizierte Anbieter zugelassen werden und für alle in- und ausländischen Beschäftigten muss der jeweilige Kollektivvertrag zur Anwendung kommen."
"(Schein-)Selbstständigkeit in der Pflege und Betreuung schafft neue Probleme, wie die Erfahrungen der letzten Monate zeigen. Das übt nicht nur einen negativen Druck auf die Arbeits- und Entlohnungsbedingungen aus, sondern macht auch Qualitätskontrolle unmöglich", führt Katzian aus.
"Solange das Risiko der Pflegebedürftigkeit überwiegend auf Privathaushalte und Beschäftigte übergewälzt wird, gibt es keine adäquate Lösung für den "Pflegenotstand". Eine gute Versorgung im Fall der Pflegebedürftigkeit ist ebenso wie bei Krankheit, Unfall oder Behinderung eine Kernaufgabe des Sozialstaats. Daher sollten wir über einen steuerfinanzierten Pflegefonds nachdenken", so Katzian weiter.
"Zur Finanzierung schlagen wir eine Reform der Erbschafts- und Schenkungssteuer bzw. andere vermögensbezogene Steuern vor", so Katzian abschließend.

GPA-DJP-Presseaussendung vom 16.07.2008