Nachhaltig investieren - Studie: Sachleistungen sinnvoller als Geldtransfer für Familien

Ein gut ausgebautes Angebot an sozialen Dienstleistungen wie Kinderbetreuungsplätze und Pflegeangebote sorgt dafür, dass Frauen entlastet werden und ihre Qualifikationen am Arbeitsmarkt einsetzen können. Österreich hat im Vergleich zu anderen europäischen Ländern eine niedrige Erwerbsbeteiligung von Frauen. "Das muss sich ändern. Wir brauchen Investitionen in den Ausbau der sozialen Infrastruktur", sagt Bernhard Achitz, Leitender Sekretär des ÖGB.
Eine Studie von ÖGB und AK zeigt, dass dies auch das Budget nachhaltig entlasten würde. Beispiel Kinderbetreuungseinrichtungen: Investitionen in Höhe von 548 Millionen Euro in den Ausbau der Kinderbetreuungsplätze für Unter-3-Jährige und in die Ausweitung der Öffnungszeiten würden sich laut Studie schon nach vier Jahren rechnen. Nach zehn Jahren ergibt sich ein Haushaltsplus von fast 80 Millionen Euro pro Jahr. Gleichzeitig könnten mehr als 38.000 neue Arbeitsplätze geschaffen werden.

Sachleistungen statt Geldleistungen

In Österreich arbeiten Frauen zudem deutlich häufiger Teilzeit als Männer. Das liegt daran, dass Österreich vor allem auf Geldleistungen statt auf ein gut ausgebautes Angebot an Sachleistungen setzt. Diese sind aber zentral, um auch die vollwertige Frauenbeschäftigung erhöhen zu können.
"Um zu gewährleisten, dass Frauen ihre Qualifikationen am Arbeitsmarkt auch einsetzen können, braucht es bessere Rahmenbedingungen. Dazu gehört, dass insbesondere die Infrastruktur auf kommunaler Ebene ausgebaut wird. Die Angebote müssen leistbar und bedürfnisorientiert sein sowie den hohen Qualitätsstandards entsprechen", fordert Achitz.

ÖGB, 01.04.2011