Schließen der Einkommensschere für GPA-djp nicht nur am Equal-Pay-Day ein Thema
Gehaltsbremse für Frauen mit richtiger Einstufung und aktuellen KV-Abschlüssen lockern

"Die Einkommensschere ist kein Mythos. Uns geht es aber nicht darum, zu diskutieren, um wie viel Prozent Frauen weniger verdienen als Männer, sondern wir konzentrieren uns darauf, die Einkommensschere mit konkreten Maßnahmen zu verringern", betonen Wolfgang Katzian, Vorsitzender der Gewerkschaft der Privatangestellten, Druck, Journalismus, Papier (GPA-djp), und Ilse Fetik, Frauenvorsitzende in der GPA-djp anlässlich des Equal-Pay-Days 2012: "Unsere Schwerpunktsetzung der Anrechnung von Karenzzeiten in allen Kollektivvertragsverhandlungen zeigt bereits Wirkung: Für rund zwei Drittel unseres Organisationsbereiches, das sind rund 850.000 Beschäftigte, haben wir die Anrechnung der Karenzzeiten bereits durchgesetzt."
Es gebe natürlich mehrere Schrauben, an denen man drehen müsse, um der finanziellen Benachteiligung von Frauen in der Arbeitswelt entgegenzuwirken, ergänzt Fetik: "Eine IFES-Umfrage im heurigen Frühjahr bestätigt unsere Erfahrung, dass sehr viele ArbeitnehmerInnen trotz höherwertiger Tätigkeit im Gehaltsschema falsch eingestuft sind. Die GPA-djp hat dazu auch ein beispielgebendes Urteil für eine weibliche Beschäftigte im Handel erreicht." Ungefähr ein Drittel der Einkommensunterschiede zwischen Frauen und Männern entsteht bereits beim Einstieg in das Arbeitsverhältnis. Die GPA-djp setzt deswegen gemeinsam mit den BetriebsrätInnen auf Information und Sensibilisierung der Betroffenen: "Wir wollen, gerade auch bei Frauen,  Bewusstsein dafür schaffen, darauf zu achten, dass ihre Ausbildung und ihre allfälligen Vordienstzeiten berücksichtigt werden genauso wie die der Tätigkeit entsprechende richtige Einstufung.
Einkommensunterschiede, die beim Einstieg entstehen, können oft ein ganzes Berufsleben lang nicht aufgeholt werden", erklärt Fetik. Natürlich werden auch die Arbeitgeber nicht aus ihrer Verantwortung entlassen. "Es geht uns nicht nur um Aufklärung und um die Durchsetzung der Ansprüche, es geht insbesondere auch darum, die (Un-)Kultur des Wegschauens endlich aufzubrechen", kündigt Katzian an, dass konkrete Maßnahmen, um die Gehaltsbremsen für Frauen zu lockern, ganz oben auf der Agenda der GPA-djp bleiben: "Nicht nur am Equal-Pay-Day, sondern jeden Tag. Wir lassen erst dann locker, wenn die Einkommensschere wirklich ein Mythos ist."

GPA-djp-Presseaussendung vom 04.10.2012