GPA-djp-Katzian: Endlich ein gerechtes Urlaubssystem etablieren
Frauen bei derzeitigen System benachteiligt - etablierte Regelung im Öffentlichen Dienst

"Die derzeit geltenden Urlaubsregelungen benachteiligen Beschäftigte in Branchen, in denen die Verweildauer bei einem Arbeitgeber kürzer ist, das sind insbesondere Bereiche mit einem hohen Anteil an weiblichen Beschäftigten, wie der Handel oder der Sozialbereich. Daher ist die Ausdehnung des Anspruchs auf eine sechste Urlaubswoche insbesondere vom Standpunkt der Gleichbehandlung der Geschlechter notwendig", bemerkt der Vorsitzende der Gewerkschaft der Privatangestellten, Druck, Journalismus, Papier (GPA-djp), Wolfgang Katzian.
Das derzeit geltende Urlaubsrecht zielt auf eine lange Zugehörigkeit bei einem Arbeitgeber ab. Sechs Wochen Urlaub gibt es nur für ArbeitnehmerInnen, die 25 Jahre bei demselben Arbeitgeber beschäftigt sind. Die Flexibilität und die Mobilität der ArbeitnehmerInnen haben aber stark zugenommen, die durchschnittliche Verweildauer bei einem Arbeitgeber ist deutlich kürzer geworden.
Katzian kann sich eine schrittweise Ausdehnung des Anspruchs auf eine 6. Urlaubswoche vorstellen, etwa bereits nach 15 Jahren Betriebszugehörigkeit oder durch bessere Anrechnungsbestimmungen bei Beginn von neuen Dienstverhältnissen (Rucksackprinzip).
"Eine weitere Möglichkeit wäre eine Regelung, wie sie im Öffentlichen Dienst längst etabliert ist, nämlich der Anspruch auf eine 6. Urlaubswoche ab einem Lebensalter von z.B. 43 Jahren. Das österreichische Urlaubsrecht bedarf einer dringenden Reform, um es an die neuen Gegebenheiten der Arbeitswelt anzupassen und es gerechter zu machen", so Katzian abschließend.

GPA-djp-Presseaussendung vom 25.03.2013