Massive Nachteile für Frauen nach Karenz
ÖGB-Oberhauser: Rascherer Ausbau von Kinderbildungsplätzen

"Wie die jüngste Studie der AK zeigt, bringt die Karenz Frauen noch immer massive Nachteile, bei Männern hingegen ist das kaum der Fall. Frauen unterbrechen den Beruf zu lange und müssen dann beim Wiedereinstieg finanzielle Einbußen – oft auch durch Teilzeit – hinnehmen", stellt ÖGB-Bundesfrauenvorsitzende und Vizepräsidentin Sabine Oberhauser fest.
"Erst wenn eine tatsächliche Vereinbarkeit und damit ein rascher beruflicher Wiedereinstieg möglich sind, können Frauen mit Kindern auch ihre Einkommens- und Karriereentwicklung verbessern. Gerade für jene teilzeitbeschäftigten Frauen, die auf Vollzeit umsteigen möchten, müssen die Rahmenbedingungen verbessert werden. Dazu sind unter anderem noch mehr Kinderbildungsplätze, aber auch eine Informationspflicht der ArbeitgeberInnen gegenüber Teilzeitbeschäftigten bei Vollzeitausschreibungen notwendig. Denn viele Frauen erfahren oft nicht, dass in ihrem Unternehmen eine Vollzeitstelle angeboten wird und verbleiben so oft unfreiwillig in einer Teilzeitbeschäftigung", fordert Oberhauser.
Abschließend appelliert Oberhauser an die Wirtschaft, sich nicht länger gegen bessere Angebote auch für Väter zu sperren: "Derzeit müssen Väter häufig Pflegeurlaub nehmen, um zumindest einige Tage nach der Geburt bei Mutter und Kind sein zu können. Das gehört geändert. Im öffentlichen Dienst wurde der Papamonat (Väterfrühkarenz) bereits umgesetzt, junge Eltern berichten von sehr positiven Erfahrungen damit."

ÖGB, 23.05.2013