GPA-djp-Fetik: Frauenarbeit muss gleich viel wert sein wie Männerarbeit
Kollektivvertragliche Bestimmungen zur Karenzanrechnung für das Schließen der Einkommensschere unverzichtbar

"Der Rechnungshof bestätigt eine Ungerechtigkeit, gegen die wir kämpfen: Frauen verdienen nach wie vor weniger als Männer", kommentiert Ilse Fetik, Frauenvorsitzende der Gewerkschaft der Privatangestellten, Druck, Journalismus, Papier (GPA-djp) den aktuellen Prüfbericht, der ein Lohn- und Gehaltsminus von 18 Prozent bei Vollzeitbeschäftigung bestätigt.
"Es sind bereits eine Reihe von Maßnahmen gesetzt worden, um die Einkommensschere weiter zu verringern und ich bin sicher, dass sie mittelfristig greifen", verweist Fetik etwa auf die gesetzlich verankerten Einkommensberichte. Eine besondere Rolle komme der Kollektivvertragspolitik zu, so Fetik weiter: "Wir wissen, dass viele Einkommensdifferenzen leider bereits bei der Anstellung passieren. Diese Einkommensunterschiede lassen sich oft ein ganzes Berufsleben nicht mehr aufholen, außerdem zeigt sich signifikant, dass Berufsunterbrechungen wie eben die Karenz nach der Geburt eines Kindes auch Nachteile bringen."
Hier habe die GPA-djp in den letzten zwei Jahren den Hebel angesetzt, erklärt Fetik: "Wir versuchen bei Frauen und Männern durch Aktionswochen, innerbetriebliche Informationsveranstaltungen und in der Beratungstätigkeit mehr Bewusstsein für die richtige Einstufung zu schaffen. Und wir thematisieren das bei jeder Kollektivvertragsverhandlung, es gibt es fast keinen Kollektivvertrag in unserem Zuständigkeitsbereich, in dem wir nicht Verbesserungen bei der Anrechnung von Karenzzeiten durchgesetzt haben."
"Um echte Gleichberechtigung und faire Einkommen für Frauen zu erreichen, braucht es neben diesen kollektivvertraglichen Erfolgen auch mehr betriebliche Maßnahmen rund um die Einkommensberichte, zum Beispiel ernsthafte Angleichungsverhandlungen vor Ort", fordert Fetik abschließend: "Frauenarbeit muss endlich gleich viel wert sein wie Männerarbeit!"

GPA-djp-Presseaussendung vom 23.12.2014