GPA-djp-Teiber zu AUVA: Regierung soll Konzepte vorlegen statt Menschen zu verunsichern und Falschmeldungen zu verbreiten
Alternativkonzept des AUVA-Zentralbetriebsrates zeigt positives volkswirtschaftliches Potential der AUVA

"In das Regierungsprogramm die Kürzung von 500 Millionen Euro für die Unfallversicherung zu schreiben und offenbar keinerlei Konzepte zu haben, wie man den Entfall der Mittel kompensiert, ist verantwortungslos, geht es doch um zentrale Gesundheitsleistungen für die Bevölkerung", kritisiert Babara Teiber, Mitglied der Bundesgeschäftsführung der Gewerkschaft der Privatangestellten, Druck, Journalismus Papier (GPA-djp).
Eine der wenigen konkreten Ansagen eines Regierungsmitglieds zur Zukunft der AUVA stammt von Vizekanzler Heinz Christian Strache, der eine Konzentration der AUVA auf Arbeitsunfälle fordert. "Was passiert dann mit der Unfallversicherung nicht nur von Kindern, SchülerInnen und Studierende sondern auch für die hunderttausenden freiwilligen HelferInnen bei Feuerwehr, Rettung, Bergrettung usw. Wer übernimmt künftig deren Versicherung und die Kosten dafür? Die Regierung hat offenbar auch dafür keine Antwort", so Teiber.
Die Regierung ist aber nicht nur konzeptlos, sondern verbreitet auch Falschmeldungen. "Wenn der Vizekanzler in einem Interview behauptet, dass die AUVA in der Verwaltung das Personal ausgebaut und im medizinischen Bereich gekürzt hat, dann ist das schlichtweg falsch. Das Gegenteil ist nämlich der Fall. Gerade in der AUVA arbeitet der weit überwiegende Teil der Beschäftigten in den eigenen Einrichtungen, also im medizinischen Bereich direkt bei den PatientInnen. Überhaupt ist die ständige Kritik an angeblich zu hohen Verwaltungsausgaben der Sozialversicherungen kurzsichtig, so als hätte Verwaltung nichts mit Dienstleistungen für Menschen zu tun. Private Versicherungen haben vergleichsweise deutlich höhere Verwaltungskosten. Als zuständiges Regierungsmitglied sollte Strache wissen, dass eine effiziente Verwaltung für den Dienst an den BürgerInnen essentiell ist. Oder will man, dass künftig Pensionsbescheide per Brieftaube zugestellt werden?" fragt Teiber.
"Das heute vom Zentralbetriebsrat der AUVA vorgestellte Konzept beinhaltet das, was die Regierung vermissen lässt. Reformen im Sozialversicherungsbereich müssen ganzheitlich und volkswirtschaftlich verantwortungsvoll angegangen werden. Bricht man ein Glied heraus, dann hat das negative Wirkung auf alle Teile eines Systems, das im internationalen Vergleich als vorbildlich gilt. Volkwirtschaftliche Einsparungen erzielt man durch mehr Prävention und Rehabilitation. Diese werden aber durch Geschenke an die Großindustrie gefährdet, auf Kosten der Betroffenen und erhöhter Folgekosten", so Teiber abschließend.

GPA-djp-Presseaussendung vom 18.04.2018