GPA-DJP-Katzian: Vier-Tage-Woche könnte sofort umgesetzt werden: Absage an Rund um die Uhr Gesellschaft

Eine Vier-Tage-Woche könnte schon jetzt im Rahmen bestehender Gesetze und Kollektivverträge umgesetzt werden. Das kann aber nicht bedeuten, dass es zu einer ruhelosen Rund um die Uhr Gesellschaft kommt. Die Sonntagsarbeit muss auch weiterhin auf gesellschaftlich notwendige Maß begrenzt bleiben", erklärte der Vorsitzende der Gewerkschaft der Privatangestellten, Druck, Journalismus, Papier (GPA-DJP) Wolfgang Katzian zu den gestrigen Äußerungen des Sozialforschers Bernd Marin.
"Ein zusätzlich freier Tag in der Woche könnte für viele ArbeitnehmerInnen eine äußerst positive qualitative Bereicherung ihres Lebens und die Arbeit und Privatleben bedeuten. Für Beschäftigte mit einem längeren Anreiseweg zum Arbeitsplatz brächte eine Vier-Tage-Woche große Vorteile. Es darf aber auf keinen fall Zwang für derartige Modelle ausgeübt werden", so Katzian.
"Bei mehr Bereitschaft der Arbeitgeber, flexiblere Arbeitszeitmodelle auf betrieblicher Ebene umzusetzen, könnte schon jetzt aufgrund bestehender gesetzlicher Regelungen und Kollektivverträge die Arbeit in vier Tagen erledigt werden. Wir sind für Pilotversuche auf betrieblicher Ebene entsprechende Modelle umzusetzen, absolut offen", erklärt Katzian.
Der zunehmende Wunsch vieler Menschen, Privatleben und Arbeit besser zu vereinen und gesund den Lebensabend zu genießen, erfordere generell eine völlige neue Diskussion zur Gestaltung der Arbeitszeit. Neben der flexibleren Gestaltung der wöchentlichen Arbeitszeit muss auch ein Diskurs über die Verkürzung der jährlichen Arbeitszeit und der Verteilung der Lebensarbeitzeit geführt werden. "Viele ArbeitnehmerInnen würden gerne längere Auszeiten nehmen, um ihre Batterien wieder aufzuladen. Es gibt auch Lebensphasen, wo eine Reduktion der Arbeitszeit sinnvoll erscheint. Als Gewerkschaft sind wir jedenfalls zu so einem gesellschaftlichen Diskurs bereit", so Katzian abschließend.

GPA-DJP-Presseaussendung vom 22.04.2008