Katzian zu IV-Sorger: Industrie will Krisenkosten allein den ArbeitnehmerInnen aufbürden - Änderungen im Steuersystem sind dringend geboten

"Das heute von der Industriellenvereinigung präsentierte Konzept zum Schuldenabbau läuft allein darauf hinaus, dass praktisch nur die Gruppe der unselbständig Erwerbstätigen die Kosten der Krisenbewältigung zu tragen haben. Bloße verbale Bekenntnisse der Industrie zu einem Beitrag zur Krisenbewältigung sind zu wenig", kritisiert der Vorsitzende der Gewerkschaft der Privatangestellten, Druck, Journalismus, Papier, (GPA-djp), Wolfgang Katzian.
"Man muss sich immer wieder vor Augen halten, dass die Wirtschaftskrise von Gruppen ausgelöst wurde, die in den vergangenen Jahren unermessliche Einkommens- und Vermögenszuwächse zu verzeichnen hatten. Genau diese Kräfte werden im Sanierungskonzept der Industriellenvereinigung völlig außen vor gelassen. Eine solche Haltung hat nichts mit einer gesamtgesellschaftlichen Verantwortung zu tun und trägt dazu bei, dass die Gräben zwischen arm und reich noch vergrößert werden", so Katzian.
"Wir lassen uns auch von niemandem Denkverbote auferlegen. Eine der Schlussfolgerungen der Krise muss sein, dass die Einkommen aus Vermögensbesitz und Spekulation nicht weiter gegenüber den Einkommen aus Arbeit bevorzugt werden. Nur eine solche Systemänderung kann auch sicherstellen, dass jene einen Beitrag leisten, die von bisherigen System extrem profitiert haben", schließt Katzian.

GPA-DJP-Presseaussendung vom 20.10.2009