Start der Kollektivvertragsverhandlungen für Gesundheits- und Sozialberufe: Kontinuität der Einkommensentwicklung für Zukunftsbereich absichern

Mit der Forderungsübergabe starteten gestern, den 28. Oktober, die Kollektivvertragsverhandlungen für die etwa 75.000 Beschäftigten im privaten Gesundheits- und Sozialbereich. Der Kollektivvertrag wird zwischen der Berufsvereinigung von ArbeitgeberInnen für Gesundheits- und Sozialberufe (BAGS) sowie den Gewerkschaften GPA-djp und vida verhandelt.
Die Gewerkschaften fordern neben einer realen Lohn- und Gehaltssteigerung die Einführung des Kilometergeldes, die Anrechnung der Karenzzeiten auf die Vorrückungen sowie eine Verbesserung der Vordienstzeitenregelung. Um die niedrigeren Einkommen stärker anzuheben, fordern die Gewerkschaften neben der prozentuellen Erhöhung bei den Verhandlungen einen Mindestbetrag.
"Eine nachhaltige Steigerung der realen Einkommen ist gerade für diese Beschäftigtengruppe mit einem hohen Frauenanteil von großer Bedeutung. Daher ist in diesem Zusammenhang an die öffentliche Hand zu appellieren, gerade jetzt in der Krise den Gesundheits- und Sozialbereich mit ausreichenden Mitteln auszustatten, um diesen für den Zusammenhalt der Gesellschaft so wichtigen Zukunftssektor und die Arbeitsbedingungen positiv weiter entwickeln zu können", erklärt vida-Bundesfachgruppensekretärin Michaela Guglberger.
"Mit dem BAGS-Kollektivvertrag haben wir eine kollektivvertragliche Leitstruktur, die für eine wachsende Beschäftigtengruppe bundesweite Mindeststandards und kontinuierliche Einkommensentwicklung dauerhaft absichert. Diese Kontinuität darf nicht aufs Spiel gesetzt werden. Es ist auch wichtig, dass sich weitere Bereiche dem Kollektivvertrag anschließen", spielt der stv. GPA-djp Geschäftsbereichsleiter Reinhard Bödenauer auf die Probleme im privaten Kindergartenbereich an.
Die Verhandlungen werden am 2. und 3. Dezember fortgesetzt. Geltungsbeginn ist der 1. Jänner 2010.
Im Vorjahr einigten sich die KV-Partner auf eine Erhöhung der KV- und IST-Löhne und Gehälter um 3,6 Prozent.

GPA-DJP-Presseaussendung vom 29.10.2009