Beschäftigte des Gesundheits- und Sozialbereiches machen mobil: Kundgebungen am 14. Jänner 2010 in Wien, Linz, Graz und Klagenfurt nach bislang ergebnislosen Kollektivvertragsverhandlungen

Die etwa 80.000 Beschäftigten des privaten Gesundheits- und Sozialbereiches machen Druck für einen angemessenen Kollektivvertragsabschluss. Die bisherigen Verhandlungen der Gewerkschaft der Privatangestellten, Druck, Journalismus, Papier (GPA-djp) und der Gewerkschaft vida mit der Berufsvereinigung der Arbeitgeber im Gesundheits- und Sozialbereich (BAGS) blieben bislang ohne Ergebnis.
Das letzte Angebot der Arbeitgeber belief sich auf 1,17 Prozent Lohn- und Gehaltserhöhung. Gleichzeitig fordern die Arbeitgeber eine Jahresdurchrechnung bei der Arbeitszeit sowie die Abschaffung der 50%-Zuschläge für die 39. und 40. Arbeitsstunde.
Neben dem Ziel der Durchsetzung einer angemessenen KV-Erhöhung wollen die Beschäftigten dieses Bereiches grundsätzlich auf ihre Situation und die gesellschaftliche Bedeutung ihrer Tätigkeit aufmerksam machen. Deshalb findet die Abschlusskundgebung in Wien am Ballhausplatz statt, um an die Bundesregierung zu appellieren, dringend benötigte zusätzliche finanzielle Mittel zur Schaffung neuer Arbeitsplätze in diesem Bereich frei zu machen, und um an die von den Gewerkschaften GPA-djp und vida geforderte Sozialmilliarde für den Gesundheits- und Sozialbereich zu erinnern.
Die Gewerkschaften fordern die BAGS Arbeitgeber eindringlich auf, den Beschäftigten die gesetzlich verankerte Teilnahme an den gewerkschaftlichen Versammlungen bzw. Betriebsversammlungen zu ermöglichen und weisen darauf hin, dass am 14. Jänner 2010 ab Mittag Beschäftigte lediglich für dringende "Notversorgungen" bzw. unbedingt zu betreuende Fälle zur Verfügung stehen werden. Die Gewerkschaften ersuchen die Arbeitgeber, die Angehörigen bzw. KlientInnen zu informieren, um rechtzeitig Alternativbetreuungen zu suchen.
"Wir sind überzeugt, dass die unmittelbar Betroffenen am allermeisten Verständnis für die Anliegen der Beschäftigten haben, geht es doch um die Aufrechterhaltung einer qualitativ hochwertigen Pflege und Betreuung, die ohne entsprechende Entlohnung dieser Tätigkeit nicht möglich sein wird", bekräftigen der stv. Bundesgeschäftsführer der GPA-djp, Karl Proyer sowie der stv. vida-Vorsitzende Willibald Steinkellner.
Die BetriebsrätInnen und Gewerkschaften rechnen bei den Kundgebungen in den vier Städten mit einigen tausend TeilnehmerInnen. Die BAGS Kollektivvertragsverhandlungen werden dann am 21. Jänner 2010 fortgesetzt. Im Nichteinigungsfalle ist mit weiteren gewerkschaftlichen Maßnahmen zu rechnen.

GPA-DJP-Presseaussendung vom 29.12.2009