Start der Kollektivvertragsverhandlungen für Gesundheits- und Sozialberufe: Qualität der Leistungen durch faire Lohn- und Gehaltssteigerung absichern

Mit der Forderungsübergabe starteten heute, am 1. Dezember, die Kollektivvertragsverhandlungen für die etwa 80.000 Beschäftigten im privaten Gesundheits- und Sozialbereich. Der Kollektivvertrag wird zwischen der Berufsvereinigung von ArbeitgeberInnen für Gesundheits- und Sozialberufe (BAGS) sowie den Gewerkschaften GPA-djp und vida verhandelt.
Die Gewerkschaften fordern neben einer fairen Lohn- und Gehaltssteigerung die Streichung der zuschlagsfreien Mehrarbeitsstunden, die Anrechnung von Karenzzeiten auf die Lohn- und Gehaltsvorrückungen, eine generelle Verbesserung der Anrechnung von Vordienstzeiten sowie eine Beteiligung der Lehrlinge an der Förderung bei erfolgreichem Ausbildungsnachweis zur Mitte der Lehrzeit.
"Gerade in diesem für den Zusammenhalt der Gesellschaft so wichtigen Bereich muss die Qualität der geleisteten Arbeit durch faire Lohn- und Gehaltssteigerungen entsprechend abgesichert werden. Mit dem BAGS-Kollektivvertrag haben wir eine kollektivvertragliche Leitstruktur, die bundesweite Mindeststandards und eine kontinuierliche Einkommensentwicklung für eine stetig steigende Zahl von Beschäftigten festlegt. Diese Kontinuität darf auch heuer nicht aufs Spiel gesetzt werden", fordert der stv. GPA-djp Geschäftsbereichsleiter Reinhard Bödenauer hinsichtlich der angespannten Finanzierungssituation in diesem Bereich.
"Es ist schließlich in unser aller Interesse, den Gesundheits- und Sozialbereich mit ausreichenden Mitteln auszustatten, um die Arbeitsbedingungen in diesem Zukunftssektor positiv weiter zu entwickeln. Die Verbesserung bei der Anrechnung von Karenzzeiten auf die Vorrückung in die nächste Lohn- bzw. Gehaltsstufe ist gerade für diese Beschäftigtengruppe mit einem hohen Frauenanteil von großer Bedeutung. Dadurch würde ein weiterer Schritt in Richtung Gleichstellung erzielt und die Mehrfachbelastung in diesen sehr fordernden Berufen finanziell abgefedert", erklärt vida-Bundesfachgruppensekretärin Michaela Guglberger.
Die Verhandlungen werden am 16. Dezember fortgesetzt.

GPA-DJP-Presseaussendung vom 01.12.2010