Proteste gegen Sozialabbau in Linz: 1.200 Menschen marschieren zum Landesdienstleistungszentrum

"Wir haben die Schnauze gestrichen voll. Der zweitägige Warnstreik ist der vorläufige Höhepunkt. Wir werden keine einzige Kündigung akzeptieren", ist Martin Herzberger, Betriebsratsvorsitzender von pro mente OÖ erbost. Am 13. und 14. Dezember blieben die betroffenen Einrichtungen von pro mente und EXIT-sozial geschlossen. Die streikenden KollegInnen hielten am zweiten Streiktag im Linzer Schillerpark eine öffentliche Protestbetriebsversammlung ab. Im Anschluss marschierten sie lautstark protestierend zum Landesdienstleistungszentrum.
"Seit 10 Jahren stehen die MitarbeiterInnen im Sozialbereich nur als Kostenfaktor am Pranger: Fakt ist, dass der Bedarf, auch bei den Psychosozialen Diensten immer mehr steigt und das Budget immer kleiner wird", so Herzberger. "Die Beschäftigten sind wütend und werden sich das nicht mehr länger bieten lassen."
"Gerade in Krisenzeiten ist ein stabiles soziales Netz ungemein wichtig", ist Mag.a Karin Antlanger, Betriebsratsvorsitzende von EXIT-sozial überzeugt. "80 Millionen Euro für den Westring und 75 Millionen für eine Schischaukel in Hinterstoder bereitzustellen, sind offenbar kein Problem für das Land OÖ. Wir würden drei Millionen brauchen", so Antlanger weiter.
"Finanzreferent Pühringer hat es noch nicht mal der Mühe wert gefunden, sich mit den Dienstgebern an den von ihnen geforderten runden Tisch zu setzen um über diese katastrophale Situation zu sprechen", so Herzberger abschließend.

GPA-DJP, 14.12.2010