pro mente: Gewerkschaft ficht vorerst zehn Kündigungen an - Sozialplanverhandlungen starten nach Betriebsversammlung am 18. Jänner

Der Kampf gegen (Psycho-)Sozialabbau in Oberösterreich findet am 18. Jänner einen neuen Höhepunkt: Im Anschluss an eine Betriebsversammlung starten die Verhandlungen zwischen Betriebsrat, Gewerkschaft und Geschäftsführung um einen Sozialplan. Vorerst wird die Gewerkschaft zehn der 34 Kündigungen bei Gericht zur Anfechtung wegen Sozialwidrigkeit einbringen. "Es handelt sich zum Beispiel um Alleinerzieherinnen oder Menschen, die kurz vor der Pension stehen. Ihre Existenz wäre durch den Jobverlust massiv bedroht", berichtet Andreas Stangl, gf. Regionalgeschäftsführer der GPA-djp OÖ.

Sozialwidrige Kündigungen verhindern und Sozialplan verhandeln


Von der kolportierten Einigung um Einsparmaßnahmen im Sozialbereich sei man weit entfernt. "Der Arbeitskampf der pro mente- und EXIT-sozial-MitarbeiterInnen hat sich zwar gelohnt", sagt Stangl. "Immerhin haben mehr als 3.000 Streikstunden, harte Verhandlungen und 38.683 Unterschriften gegen Sozialabbau dazu geführt, dass die Zahl der Kündigungen von 118 auf 34 reduziert wurde und die Finanzierung der Krisendienste erhalten wird. Nun geht es aber einerseits darum, sozialwidrige Kündigungen zu verhindern und andererseits für jene, die ihren Arbeitsplatz verlieren, einen guten Sozialplan auf die Beine zu stellen."

Sparmaßnahmen sind ökonomischer Irrweg

Der Widerstand der Gewerkschaft gehe weiter, bis für jeden einzelnen Mitarbeiter und jede einzelne Mitarbeiterin eine akzeptable Lösung gefunden werde. Zudem seien die Einschnitte bei psychosozialen Diensten nicht nur für die Betroffenen schlimm, sondern auch ein ökonomischer Irrweg. "Die Betreuungskosten in Krankenhäusern sind um ein Vielfaches höher. Langfristig werden die jetzt vorgenommen Sparmaßnahmen dem Land OÖ schaden", betont Stangl.

Medieninformation der GPA-DJP Oberösterreich vom 30.12.2010