Solidaritätserklärung des Betriebsrates der SDW mit den Beschäftigten bei Sozial Global an die verantwortlichen Politikerinnen

Sehr geehrte Frau Mag.a Krotsch, sehr geehrte Frau Mag.a Brauner, sehr geehrte Frau Mag.a Wehsely,

das Wiener Unternehmen SOZIAL GLOBAL hat am 21. Februar 2011 insgesamt 385 langjährig Beschäftigte (375 Frauen und 10 Männer) beim AMS-Frühwarnsystem zur Kündigung angemeldet. Konkret plant das Unternehmen den Beschäftigten Änderungskündigungen vorzulegen. Akzeptieren diese die massive Kürzung ihres Einkommens nicht, werden sie mit Anfang April gekündigt.
Alleinaktionär der SOZIAL GLOBAL AG - und damit für die Arbeitsbedingungen mitverantwortlich - ist der Verein SOZIAL GLOBAL, Verein für soziale Dienstleistungen. Wie sie sicher wissen, steht dieser Verein unter dem direkten Einflussbereich der Wiener SPÖ-Frauen.

Wir nehmen Sie und die Wiener SPÖ-Frauen beim Wort und wenden uns daher direkt an Sie.

"Vor allem die Frauen!" lautet das Motto der SPÖ-Frauen. Vor allem um Frauen, um ihre Arbeits- und Einkommenssituation geht es bei SOZIAL GLOBAL. Dass langjährig Beschäftigte, die alles andere als GroßverdienerInnen sind, massive Einkommenskürzungen hinnehmen müssen oder sonst ihren Arbeitsplatz verlieren, ist nach unserem Verständnis mit den politischen Grundsätzen der Sozialdemokratie nicht vereinbar. Gerade auch die SPÖ-Frauen fordern seit Jahren mit Recht die Angleichung von Frauen- und Männergehältern. Wenn diese oder von ihnen kontrollierte Vereine im Sozialbereich dann Frauen mit der Argumentation zu hoher Gehälter um Lohn und Brot bringen, ist das eindeutig ein Widerspruch. Wir fordern Sie deshalb auf, unverzüglich die dauerhafte Rücknahme der Änderungskündigungen und die Wiederaufnahme der Gespräche der Geschäftsleitung mit dem Betriebsrat zu veranlassen.

mit gewerkschaftlichen Grüßen

Betriebsrat Sucht- und Drogenkoordination Wien

Einstimmig beschlossen auf der Betriebsratssitzung am 01.03.2011