Interessengemeinschaft work@social der GPA-djp: STOPP mit Einsparungen und Kündigungen! Unterstützung für die heutige Demonstration der "Plattform 25" in Graz

Die Interessengemeinschaft der Beschäftigten im Gesundheits- und Sozialbereich unterstützt die heutige Demonstration der "Plattform 25" in Graz und wendet sich heftig gegen die nun österreichweit angedrohten Kürzungsmaßnahmen. Im Gesundheits- und Sozialbereich muss ausgebaut statt abgebaut werden.
In Salzburg weigert sich die Landesregierung die durch den KV-Abschluss zustande gekommenen legitimen Gehaltserhöhungen per Budgeterhöhung an die Vereine abzugelten.
In der Steiermark steht den Beschäftigten und KlientInnen mit geplanten 25% Kürzungen in der Sozial-, Gesundheits-, Kultur und Bildungsbranche ein Kahlschlag sondergleichen bevor.
In Oberösterreich wird mit einem Leistungspreissystem, welches die Arbeits- und Angebotsqualität missachtet, der Druck auf die Betriebe und die Beschäftigten immer größer. Im Psychosozialen Bereich wurden Leistungen gestrichen; Kündigungen konnten teilweise nur durch einen Streik verhindert werden.
In Wien versuchte die Geschäftsleitung von "Sozial Global" Lohndumping, per angedrohten Änderungskündigungen, zu betreiben. Diese hätten vor allem hunderte Frauen getroffen, die schon vorher zu den NiedrigverdienerInnen zählten.
Immer weniger Geld wird für die Beschäftigten und ihre Arbeitsleistung zur Verfügung gestellt. Das bedeutet, dass in Zukunft mehr KlientInnen von einer/m Beschäftigten betreut werden müssen, dass Angebote gestrichen und die Arbeitsbedingungen immer schlechter werden. Schon jetzt belegen mehrere Studien, dass die Burnout-Rate unter den Beschäftigten steil ansteigt.
Offenbar droht also in nächster Zeit ein umfassender Angriff der politisch Verantwortlichen auf den Sozialbereich. Dass sich die Gewerkschaften dagegen sehr wohl wehren können, haben die Demonstrationen am 14.01.2010 für einen besseren BAGS-Kollektivvertragsabschluss eindeutig bewiesen.
"Jetzt gilt es, den nächsten Schritt zu machen. Wie dieser aussehen muss, haben die KollegInnen in Oberösterreich gezeigt. Wir im Sozialbereich lassen uns nichts mehr gefallen. Wenn die Geschäftsführungen und die politisch Verantwortlichen weiterhin unsere Arbeits- und Lebensbedingungen bedrohen, werden wir uns dagegen wehren - auf der Straße und in den Betrieben", so DSA Selma Schacht, Vorsitzende der Interessengemeinschaft work@social in der GPA-djp.
Ein erster Ansatz ist der kürzlich beschlossene Pflegefonds, den die GPA-djp schon seit langem in Form einer Sozialmilliarde zur Finanzierung der Branche gefordert hat. Budgetnöte dürfen hier nicht ausgabenseitig zu Kürzungen in Sozialem, Gesundheit und Bildung führen, sondern müssen durch Einführung einer Vermögenssteuer bereinigt werden. Jetzt geht es darum, das diese 700 Millionen Euro auch tatsächlich bei den Beschäftigten im Gesundheits- und Sozialbereich ankommen.
Die Interessengemeinschaft work@social in der GPA-djp sagt Nein zu Lohndumping, Qualitätsverlust, Leistungsverdichtung und Sozialabbau - gute Arbeit braucht gute Bedingungen!

GPA-djp-Presseaussendung vom 25.03.2011