GPA-djp-Präsidium unterstützt Beschäftigtenproteste im Gesundheits- und Sozialbereich: Abgeltung der Teuerungsrate und der Arbeitsbelastungen unverzichtbar - mehrere Kundgebungen am Mittwoch

"Die Betreuung und Pflege von Menschen hat einen anerkannten Stellenwert in unserer Gesellschaft. Eine spürbare Lohn- und Gehaltserhöhung im Gesundheits- und Sozialbereich wäre das mindeste, um die Leistungen der rund 120.000 Beschäftigten anzuerkennen. Leider sind die Arbeitgeber heuer bis jetzt nicht dazu bereit", kommentiert Wolfgang Katzian, Vorsitzender der Gewerkschaft der Privatangestellten, Druck, Journalismus, Papier (GPA-djp), die gemeinsam mit der Gewerkschaft vida heuer erstmals in einer Globalrunde die drei Kollektivverträge der Sozialwirtschaft Österreich (vormals BAGS), der Diakonie und der karitativen Einrichtungen verhandelt.
Die zweite Runde wurde am vergangenen Donnerstag, 24. Jänner, ohne nennenswerte Annäherung unterbrochen. Die ArbeitnehmerInnen und ihre BetriebsrätInnen fordern eine Einkommenssteigerung von 3,7 Prozent. "Mit dem aktuellen Angebot der Arbeitgeber von 2,0 Prozent oder einem Fixbetrag von 43 Euro wäre nicht einmal die Teuerungsrate abgegolten", erklärt Katzian.
Bei den vielen Betriebsversammlungen, die zur Information der Beschäftigten bereits stattgefunden haben, sei der Unmut der Betroffenen spürbar gewesen, ergänzt der stv. GPA-djp-Bundesgeschäftsführer, Karl Proyer: "Es ist traurig und beschämend, dass sich zwar immer alle darin einig sind, wie wichtig die Arbeit im Gesundheits- und Sozialbereich ist. Wenn es aber dann um die Entlohnung der Beschäftigten geht, die Tag für Tag großen Arbeitsbelastungen ausgesetzt sind, üben sich die Arbeitgeber offensichtlich unter dem Druck der öffentlichen Hand in vornehmer Zurückhaltung."
Den Beschäftigten bleibt auch heuer wieder nichts anderes übrig, als mit öffentlichen Aktionen auf ihre Situation aufmerksam zu machen. Die Gewerkschaften GPA-djp und vida rufen daher für Mittwoch, den 30. Jänner 2013 in Wien und in mehreren Landeshauptstädten zu Protestkundgebungen auf. Im vergangenen Jahr haben sich mehr als 10.000 TeilnehmerInnen öffentlich mit den Forderungen der 120.000 Betroffenen solidarisiert.
"Wir bekommen starken Zuspruch von den Beschäftigten und von ihren BetriebsrätInnen. Auch signalisieren immer mehr KlientInnen und betroffene Angehörige ihre solidarische Unterstützung. Wir gehen daher davon aus, dass übermorgen wieder Tausende Menschen für eine faire Einkommenserhöhung im Gesundheits- und Sozialbereich auf die Straße gehen werden", so Katzian und Proyer abschließend: "Die nächste Verhandlungsrunde findet am 4. Februar statt. Das Präsidium der GPA-djp hat heute beschlossen, betriebliche und notfalls auch weitere öffentliche Aktionen zu unterstützen. Unsre gewerkschaftliche Solidarität gebührt den Beschäftigten im Gesundheits- und Sozialbereich!"

GPA-djp-Presseaussendung vom 28.01.2013