Gesundheit und Soziales: GPA-djp und vida fordern deutliche Erhöhung der Realeinkommen und Arbeitszeitverkürzung
35-Stunden-Woche bei vollem Lohn- und Personalausgleich im Kollektivvertrag verankern

Beim heutigen Start der Kollektivvertragsverhandlungen für mehr als 100.000 Beschäftigte im privaten Gesundheits- und Sozialbereich (SWÖ) forderten die Gewerkschaften GPA-djp und vida eine deutliche Erhöhung der Reallöhne und -gehälter und die Verankerung der 35-Stunden-Woche bei vollem Lohn- und Personalausgleich im Kollektivvertrag.
"Im Gesundheitsbereich, wo die Krankenstandsquoten aufgrund verschiedener Belastungsfaktoren höher sind als in anderen Branchen, haben kürzere Arbeitszeiten einen positiven Effekt auf die Gesundheit der Beschäftigten und damit auf die Fehlzeiten. Die physischen und psychischen Belastungen sinken und die Beschäftigten bleiben gesünder und leistungsfähiger. Das bedeutet, dass auch bei vollem Lohn- und Personalausgleich die Kosten nicht einfach 1:1 steigen würden", erklärt der stv. Geschäftsbereichsleiter der GPA-djp, Reinhard Bödenauer.
74 Prozent der Männer aber nur 33 Prozent der Frauen im Gesundheits- und Sozialbereich arbeiten Vollzeit. Durch die Verkürzung der Vollzeit wird die Arbeit umverteilt und Teilzeitbeschäftigte, die länger arbeiten wollen, können ihre Arbeitszeit aufstocken. "Was nicht passieren darf, ist, dass dieselbe Anzahl von Beschäftigten in kürzerer Zeit dieselbe Arbeit erledigt und es so zu einer weiteren Arbeitsverdichtung kommt. Denn schon jetzt ist der Arbeitsdruck in diesem Bereich sehr hoch", ergänzt Michaela Guglberger, vida-Fachbereichssekretärin für Soziale Dienste.
Wichtig für die heurigen KV-Verhandlungen ist, dass sich die erweiterten Kompetenzen, die sich durch die Novelle des Gesundheits- und Krankenpflegegesetzes (GuKG-Novelle 2016) für die Berufsgruppen PflegeassistentInnen, PflegefachassistentInnen, Diplomierte Gesundheits- und KrankenpflegerIn und für FachsozialbetreuerInnen und für Dipl. SozialbetreuerInnen ergeben, auch in der Bezahlung niederschlagen müssen. Die Verhandlungen mit der Sozialwirtschaft Österreich (SWÖ, vormals BAGS) werden am 5. Dezember fortgesetzt.

GPA-djp-Presseaussendung vom 23.11.2016