Sozialwirtschaft-Kollektivvertragsverhandlungen starten am Freitag
Gewerkschaft fordert abermals Arbeitszeitverkürzung auf 35 Stunden pro Woche bei vollem Lohn- und Personalausgleich

Die Kollektivvertragsverhandlungen in der Sozialwirtschaft starten am Freitag. Die "einzige Forderung" der Gewerkschaft wird diesmal jene nach einer Arbeitszeitverkürzung auf 35 Stunden pro Woche bei vollem Lohn- und Personalausgleich sein, wie die Verhandler im Vorfeld erklärten. In den vergangenen Jahren war man damit abgeblitzt. Weitere Termine sind für 5. Dezember und 15. Jänner geplant.
Von einer Verkürzung der wöchentlichen Arbeitszeit auf 35 Stunden würden sowohl Teilzeit- als auch Vollzeitbeschäftigte profitieren, hieß es. Erstere würden 8,6 Prozent mehr Lohn bekommen, da eine geringere Berechnungsbasis automatisch eine Erhöhung des Stundenlohnes bedeuten würde. Und Letztere hätten umgerechnet mehr als 18 Tage zusätzlich Freizeit im Jahr, so die Argumentation der Gewerkschaft.
Da der Arbeitsdruck enorm sei, sei neben einem vollen Lohnausgleich auch ein voller Personalausgleich "sehr wichtig", hieß es seitens der Gewerkschaft. Eine vom Sozialministerium jüngst präsentierte Studie gehe von einem erhöhten Bedarf an Pflegekräften aus. Wer aber mehr Menschen im Pflegeberuf will, müsse den Beruf attraktiver machen. Eine 35-Stunden-Woche könnte laut Gewerkschaft eine derartige Attraktivierung sein.
Vom Kollektivvertrag sind etwa 125.000 Beschäftigte erfasst. Die Sozialwirtschaft Österreich (SWÖ) ist mit über 450 Mitgliedsorganisationen die größte freiwillige Interessenvertretung für die Unternehmen der privaten Sozial- und Gesundheitsbranche und führt die KV-Verhandlungen mit der GPA-djp und der Gewerkschaft vida. Der Kollektivvertrag hat auch Bedeutung für andere KVs des Sozialbereichs wie Caritas, Diakonie und Rotes Kreuz.

GPA-djp-Presseaussendung vom 28.11.2019