Kollektivvertrag Sozialwirtschaft: 4. Verhandlungsrunde unterbrochen, Gesprächsverweigerung der Arbeitgeber
Streikvorbereitungen werden getroffen, 35-Stunden-Forderung bleibt aufrecht

Die Kollektivvertragsverhandlungen für die 125.000 Beschäftigten im privaten Pflege-, Gesundheits- und Sozialbereich (Sozialwirtschaft Österreich, SWÖ) wurden am Mittwoch, den 29.01.2020, in den Abendstunden ergebnislos unterbrochen. Grund dafür war die Gesprächsverweigerung der Arbeitgeber bezüglich der Forderung der Gewerkschaften GPA-djp und vida nach der Einführung einer 35-Stunden-Woche bei vollem Gehalts- und Personalausgleich.
"Die Arbeitgeber betreiben völlige Gesprächsverweigerung, wenn es um die 35-Stunden-Woche geht. Wir werden daher die kommende Woche dazu nutzen, die Betriebe darauf vorzubereiten, unmittelbar nach der nächsten Verhandlungsrunde am 10. Februar in Warnstreiks zu treten. Bereits morgen werden wir den ÖGB um die Streikfreigabe ersuchen", so Eva Scherz, Verhandlerin für die Gewerkschaft GPA-djp. Sie ergänzt: "Darüber hinaus werden in allen Bundesländern im öffentlichen Raum Kundgebungen oder Aktionen stattfinden."
In Wien wird am 5. Februar am Stephansplatz eine Kundgebung stattfinden.
Michaela Guglberger, Verhandlerin für die Gewerkschaft vida erklärt: "Die 35-Stunden-Woche ist einzige Forderung der Gewerkschaften. Wir wissen aus den Betriebsversammlungen letzte Woche, dass die Beschäftigten zu hundert Prozent hinter unserer Forderung stehen und bereit sind, für diese vehement einzutreten. Wenn die Arbeitgeber den Pflegenotstand bekämpfen wollen, täten sie gut daran, die Branche zu attraktivieren. Die 35-Stunden-Woche ist das richtige Mittel dazu."

GPA-djp-Presseaussendung vom 29.01.2020