Sozialwirtschaft: Kollektivvertragsverhandlungen vorerst ausgesetzt, Gewerkschaften erwarten schriftliches Angebot
Arbeitszeitverkürzung bleibt das Ziel

Aufgrund der herausfordernden Situation rund um die Ausbreitung des Corona-Virus werden die für 26. März geplanten Kollektivvertragsverhandlungen für die 125.000 Beschäftigten im privaten Pflege-, Gesundheits- und Sozialbereich (Sozialwirtschaft, SWÖ) vorerst ausgesetzt. Die Gewerkschaften erwarten sich aus Wertschätzung für die gerade jetzt schwierige Arbeit ein akzeptables Angebot der Arbeitgeber in schriftlicher Form.
"Gerade jetzt leisten die Beschäftigten im Pflege- und Sozialbereich Unglaubliches. Sie sind die Leistungsträgerinnen und Leistungsträger, die Österreich am Laufen halten. Dass momentan keine Verhandlungen oder Streiks stattfinden können, ist klar. Trotzdem erwarten wir uns ein Angebot der Arbeitgeber, das dem Wunsch der Beschäftigten nach Arbeitszeitverkürzung Rechnung trägt", sagt Eva Scherz, Verhandlerin für die Gewerkschaft GPA-djp.
"Die Corona-Krise zeigt die Wichtigkeit der Sozialberufe auf: Ob Pflegekräfte im stationären und mobilen Bereich, Kinderbetreuerinnen und Kinderbetreuer oder Beschäftigte in der Behindertenbetreuung, der vollen Erziehung oder dem psychosozialen Bereich– diese Menschen haben sich Respekt und Wertschätzung für ihren Einsatz verdient. Diese Wertschätzung erwarten wir uns in Form einer Arbeitszeitverkürzung", so Michaela Guglberger, Verhandlerin für die Gewerkschaft vida.
Die Verhandlungen waren zuletzt in der bereits siebten Runde ergebnislos unterbrochen worden.

GPA-djp-Presseaussendung vom 17.03.2020