Coronavirus – Gewerkschaft GPA-djp: Bundesregierung muss jetzt Verantwortung für Kindergärten übernehmen
Kompetenz-Wirrwarr wird zu Schließungen von Kindergärten führen

"Gerade jetzt zeigt sich die besondere Bedeutung guter Kinderbetreuung. Die privaten Anbieter leisten einen wichtigen Beitrag, sind aber mit völlig unterschiedlichen Regelungen und Förderungen konfrontiert", sagt Barbara Teiber, Bundesvorsitzende der Gewerkschaft GPA-djp.
Die private Kinderbetreuung wird in Österreich in allen Bundesländern unterschiedlich geregelt. Dies gilt etwa für Betreuungsschlüssel, Entlohnung, Weiterbildung oder auch Finanzierung. "Durch die Corona-Krise stehen viele private Kinderbetreuungseinrichtungen vor mangelnden Elternbeiträgen und damit vor dem wirtschaftlichen Aus. Die Bundesregierung muss jetzt Verantwortung übernehmen und sicherstellen, dass den Kindergärten ihr Einnahmenausfall kompensiert wird. Wenn wir den Kompetenz-Wirrwarr nicht beenden, müssen Kindergärten zusperren, die nach der Krise dringend gebraucht werden", erklärt Teiber.
Karin Samer, Betriebsratsvorsitzende der PädagogInnen bei den Kinderfreunden Wien führt aus: "Es braucht einheitliche Regelungen in allen Kindergärten was Gruppengröße, Personalschlüssel, Vor- und Nachbereitungszeiten und Weiterbildung angeht. Die Regierung ist aufgerufen, ein Bundesrahmengesetz zu schaffen, innerhalb dessen die Länder nur noch begrenzten Spielraum haben. Jedes Kind muss die beste Betreuung genießen können, egal in welchem Bundesland es lebt. Gerade jetzt sind viele Kolleginnen und Kollegen verunsichert und sorgen sich, bei den Maßnahmen übersehen zu werden. Ein wirksamer Schutz gegen das Virus ist in der Kinderbetreuung kaum möglich. Am Dringendsten brauchen wir in dieser belastenden Situation mehr Personal."

GPA-djp-Presseaussendung vom 09.04.2020