Ärztekammer Steiermark hält OrdinationsassisentInnen bei den Kollektivvertragsverhandlungen nun bereits seit 3 Jahren hin
Berufsverband der ArztassistentInnen und GPA rufen zu Protestkundgebung am 29. Juni auf

"Während die Ärztekammer sehr wohl Realerhöhungen für ihre Tätigkeiten bei den Krankenkassen verhandelt und einfordert, gesteht die Ärztekammer für Steiermark dieses Recht den Ordinationsangestellten nicht zu. Dabei geht es nicht darum, Vorteile für die eigenen Ärztekammermitglieder herauszuholen, sondern offenbar rein um kammerpolitisches Kalkül", kritisiert Elisabeth Hammer-Zach, Präsidentin des Berufsverbands der ArztassistentInnen (BdA). Die freiwillige Interessensvertretung der ArztassistentInnen ist nun mit ihrer Geduld am Ende: "Wir rufen alle Kolleginnen und Kollegen auf, das Kollektivvertragsverhandlungsteam zu unterstützen und ihren Protest am 29. Juni, 12 Uhr, vor der Ärztekammer für Steiermark kundzutun!"
"Der ehemalige Verhandlungsleiter der ÄrztInnen, Dr. Alexander Moussa, hat das Zustandekommen einer Einigung verhindert, um gegen die eigenen Reihen in der Kurie Stimmung zu machen und damit bei der nächsten Kammerwahl zu punkten. Das ist verantwortungslos, geringschätzend und demokratiepolitisch höchst fragwürdig", kritisiert Hammer-Zach. "Wir ArztassistentInnen haben während der Pandemie mit angepackt und sind nicht davongelaufen. Wir haben höchste Loyalität gegenüber unseren ArbeitgeberInnen, Hemdsärmeligkeit gegenüber den organisatorischen Herausforderungen und Verantwortungsbewusstsein gegenüber den PatientInnen und der Gesamtsituation gezeigt."
Dass die Ärztekammer für Steiermark den ArztassistentInnen nun schon seit mehr als drei Jahren die längst fällige Anhebung der Gehälter verweigert, mache deutlich, dass nicht das Gemeinsame in diesem Gesundheitsbereich im Vordergrund steht, kritisiert Hammer-Zach. "Hier geht es ganz offensichtlich darum, kammerpolitisches Kleingeld zu machen auf Kosten derer, die sich am wenigsten wehren können, weil es um ihre Jobs geht!"

GPA: Aus der kollektivvertraglichen Steinzeit aufbrechen

Georg Grundei, Verhandler der Gewerkschaft der Privatangestellten (GPA) ergänzt: "Wir fordern, dass die Steiermark aus der kollektivvertraglichen Steinzeit aufbricht und einem respektvollen Kollektivvertragsabschluss zustimmt, der alle Beschäftigten berücksichtigt. Wir brauchen eine kräftige Steigerung der Mindestgehälter, eine Systematik, die den überwiegenden Teil der Angestellten berücksichtigt, die über dem Mindestschema entlohnt werden, und eine Anhebung der Gefahrenzulage!"

BdA und die GPA rufen zur Protestkundgebung auf:
Wann: 29. Juni 2021, 12:00
Wo: Ärztekammer für Steiermark, Haus der Medizin, Kaiserfeldgasse 29, A–8010 Graz

GPA-Presseaussendung vom 24.06.2021