Pflegereform muss endlich kommen!
Gewerkschaften GPA und vida zu Pflege und Betreuung: Kompetenzerweiterung und früherer Ausbildungsbeginn sind falsche Maßnahmen

Die Gewerkschaften GPA und vida lehnen ein Kompetenzerweiterung im Heimhilfebereich, wie von den Bundesländern favorisiert, ab. "Einfach mehr Kompetenzen zu verlangen, führt höchstens zu Überforderung und Qualitätsverlust. Jede Erweiterung des Aufgabengebiets in Pflege und Betreuung bedarf einer dementsprechenden Ausbildung. Außerdem muss mehr Verantwortung auch zu einer besseren Entlohnung führen", so Christoph Zeiselberger von der GPA und Michaela Guglberger von der vida.
Guglberger ist überzeugt: "Eine Senkung des Zugangsalters führt zu keiner Verbesserung, sondern ist wie bereits die Pflegelehre ein Weg in die falsche Richtung. Der Umgang mit Leid und Tod ist 15-Jährigen nicht zumutbar und laut EU- Vorgaben sind keine Tätigkeiten am Krankenbett zulässig."
Zeiselberger ergänzt: "Die Ausweitung des Alters zu Ausbildungen und die Ausdehnung von Tätigkeiten sind nicht das Wundermittel zur Lösung des Personalmangels in der Pflege und Betreuung. Was es braucht sind Qualität und ausreichend Zeit für Theorie und Praxis."
"Was es endlich braucht, ist eine gesamtheitliche Pflegereform, die die Berufe im Pflege- und Betreuungsbereich finanziell aufwerten und den gesamten Bereich endlich ausfinanzieren. Die Pflege ist am Ende und das wird für Patientinnen und Patienten täglich spürbar", so Zeiselberger und Guglberger unisono.

GPA-Presseaussendung vom 28.06.2023