GPA-djp-Katzian zu EU-Gipfel: Europa braucht jetzt einen Kurswechsel
Politische Auflagen der Troika für griechische Sparpolitik sind nicht mehr tragbar

"Wer glaubt, ein Land kann seine Schulden dadurch bedienen, dass man den Menschen Einkommen kürzt, die Krankenversicherung wegnimmt, den Strom abdreht und sie obdachlos macht, befindet sich auf den Holzweg. Wer die Fortsetzung dieses bisher eingeschlagenen Weges fordert, handelt nicht nur rücksichts- und verantwortungslos, sondern verlangt Dinge, die ökonomisch einfach nicht machbar sind. Griechenland braucht jetzt einen Spielraum für Reformen, die es dem Land ermöglichen, wirtschaftlich wieder auf eigenen Füßen zu stehen", so der Vorsitzende der Gewerkschaft der Privatangestellten, Druck, Journalismus, Papier (GPA-djp) Wolfgang Katzian anlässlich des Gipfeltreffens der EU-Staats und Regierungschefs.
"Es geht jetzt um mehr als um Solidarität mit der leidgeprüften Bevölkerung Griechenlands. Es geht darum, jetzt die Chance zu ergreifen einen Kurswechsel in der gesamten Europäischen Union herbeizuführen, hin zu einer Politik, die die Bekämpfung von Arbeitslosigkeit und den sozialen Ausgleich in den Mittelpunkt rückt", so Katzian.
"Die Staats- und Regierungschefs tragen jetzt die Verantwortung dafür, dass nicht mehr länger Finanzinstitutionen wie IWF und EZB die politischen Vorgaben für Reformprogramme geben, sondern die gewählten Repräsentanten. Die Korrektur einer immer größer werdenden Kluft zwischen arm und reich ist unbedingt anzugehen. Einer effektiven Vermögensbesteuerung, der Umsetzung einer Finanztransaktionssteuer und die wirksame Bekämpfung von Steuerbetrug und Steuerhinterziehung muss oberste Priorität eingeräumt werden. Nicht nur Griechenland, sondern ganz Europa wird nur dann aus der Krise finden, wenn die Ressourcen und Lebenschancen der Menschen gerechter verteilt werden", so Katzian.

GPA-djp-Presseaussendung vom 12.02.2015