Offener Brief in Verteidigung des FZ – Verein Kommunikationszentrum für Frauen, Lesben, Migrantinnen, Mädchen

Sehr geehrter Herr Bürgermeister, lieber Michi,
sehr geehrte Stadträtinnen,
sehr geehrte Damen und Herren,

als Betriebsrat in einer Branche,
* in der überwiegend Frauen arbeiten
* in der es zahlreiche Einrichtungen gibt, die aus der Frauenbewegung entstanden sind, und
* zu deren Aufgaben es gehört, die gesellschaftliche Benachteiligung von Frauen und Gewalt gegen diese zu bekämpfen

und als Betriebsrat, der Kolleginnen vertritt, die das FZ gerne nutzen,

wenden wir uns als Verantwortliche auf politischer, administrativer und Vereinsebene an Sie bzw. euch, um eine deutliche Botschaft zu übermitteln: Ein Wien ohne FZ ist nicht unser Wien!

Wir sprechen wir uns aufs Entschiedenste dagegen aus, die Errungenschaften des "FZ – Verein Kommunikationszentrum für Frauen, Lesben, Migrantinnen, Mädchen" zu zerstören. Politisch widerspricht eine Unterordnung des FZ als Untermieter des WuK den Erfordernissen einer unabhängigen und selbstorganisierten Frauenarbeit. Die Unterordnung jeder Form von Frauenarbeit unter andere Interessen widerspricht auch den Prinzipien der gesamten Arbeiter*innenbewegung – und wie die FSGler*innen von uns hinzufügen möchten – jenen der Sozialdemokratie.

Wir fordern daher:
* einen eigenständigen Nutzungsvertrag für den Gebäudeteil Stiege 6 inklusive Stiegenhaus, Keller, Dachboden und Anteil des Hofes der Liegenschaft Währingerstraße 59/6, 1090 Wien für das "FZ – Verein Kommunikationszentrum für Frauen, Lesben, Migrantinnen, Mädchen", der dieses nicht einfach unter das WUK subsummiert.
* den Erhalt der Räumlichkeiten dieses Vereins in der bisherigen Form, sodass alle Stockwerke der Stiege 6 aus Sicherheitsgründen ausschließlich für die Nutzerinnen der Räumlichkeiten und Angebote des "FZ – Verein Kommunikationszentrum für Frauen, Lesben, Migrantinnen, Mädchen" bzw. jener Vereine zugänglich sind, denen diese Räumlichkeiten zur Verfügung gestellt werden.
* die Stadt Wien dazu auf, den schönen Worten, dass die halbe Stadt Frauen gehören muss, Taten folgen zu lassen, indem sie frauenspezifischen Einrichtungen (insbes. dem "FZ – Verein Kommunikationszentrum für Frauen, Lesben, Migrantinnen, Mädchen") jenen Raum kostenlos zur Verfügung stellt, den diese brauchen.

per Mail übermittelt am 25.04.2023