GPA-DJP-Katzian: Pensionen und Pflege müssen auch in Zukunft Kernaufgabe des Staates sein: GPA-DJP-Vorsitzender für Pflegefonds aus Steuermittel statt private Pflegeversicherung

"Die Finanzierung der Pflege kann nicht in Form einer privaten Pflegeversicherung abgesichert werden. Die Einrichtung eines aus Vermögenssteuern finanzierten Pflegefonds ist der nachhaltigere und sozial ausgewogenere Ansatz. Woher sollen die Menschen die zusätzlichen Mittel für private Vorsorge nehmen, wenn unterm Streich derzeit ohnehin immer weniger im Geldbörsel bleibt?" reagiert der Vorsitzende der Gewerkschaft der Privatangestellten, Druck, Journalismus, Papier (GPA-DJP), Wolfgang Katzian auf heutige Medienberichte.
Die am Rande eines internationalen Pflegesymposiums vom Vorstandsvorsitzenden der Raiffeisen Versicherung, Wolfgang Sedlnitzky geäußerte Kritik am staatlichen Pensionskonto bestätigt die Kritik der Gewerkschaften an der letzen Pensionsreform der schwarz-blauen Regierung.
"Es ist offensichtlich, dass die Reform weder mehr Sicherheit noch mehr Transparenz gebracht hat", erklärt Katzian. Es gehe vor allem darum, dass die Chance, 45 Versicherungsjahre zu erreichen, auch realistisch gemacht wird. Dazu müssten sämtliche Lücken geschlossen werden. Es müsse die Möglichkeit geben, Ausbildungsjahre nachzukaufen oder während des Studiums in eine Pensionsversicherung einzuzahlen. Für Zeiten der Arbeitslosigkeit sollten im System nicht 70 % sondern 100 % der Beitragsgrundlage, die der Berechnung des Arbeitslosengeldes zugrunde liegt, dem Konto gutgeschrieben werden und auch Zeiten des Zivil- und Präsenzdienstes sollten besser bewertet werden. "Pflege und Pensionen sind derart essentielle Probleme und Anliegen der Bevölkerung, dass sie auch in Zukunft Kernaufgabe des Staates bleiben müssen. Nur so kann die nötige Sicherheit gewährleistet sein", so Katzian abschließend.

GPA-DJP-Presseaussendung vom 09.09.2008