22.669 Unterschriften für eine Sozialmilliarde: GPA-djp und vida übergeben Unterschriften an Nationalratspräsidentin Prammer

Die Gewerkschaft der Privatangestellten, Druck, Journalismus, Papier (GPA-djp) und die Gewerkschaft vida überreichten heute im Parlament der Präsidentin des österreichischen Nationalrates, Barbara Prammer 22.669 Unterschriften, welche die Gewerkschaften im Rahmen einer Aktionswoche im April gesammelt hatten. Die Initiative fordert eine zusätzliche Milliarde Euro zur finanziellen Stärkung der Gesundheits- und Sozialdienste in Österreich.
Der Vorsitzende der Gewerkschaft der Privatangestellten, Druck, Journalismus, Papier (GPA-DJP), Wolfgang Katzian wies darauf hin, dass es sich bei diesen Bereich um einen sehr beschäftigungsintensiven Bereich handelt, in dem viele Arbeitsplätze, insbesondere für Frauen, geschaffen werden können. Er sieht auch die Notwendigkeit, im Rahmen eines dritten Konjunkturpaketes zusätzliche Gelder für diesen wichtigen Zukunftsbereich zur Verfügung stellen.
Der stellvertretende vida-Vorsitzende Willibald Steinkellner betonte, dass auch in der Politik oft das Verständnis für die Probleme des gesamten Sozialbereiches fehle. Er nannte in diesem Zusammenhang die Diskussion rund um die 24-Stunden-Betreuung, wo es nach wie vor keine verpflichtende Ausbildung für die Beschäftigten und damit auch keine verbindlichen Qualitätsstandards gebe. Er hoffe, dass diese Initiative einen Anstoß für eine breite öffentliche Diskussion über den Wert und die Qualitätssicherung im Sozial- und Gesundheitsbereich geben wird.
Die beiden Betriebsrätinnen aus dem Bereich, Martha Fleschurz, BR-Vorsitzende Volkshilfe OÖ und Renate Donhofer, Konzern-BR-Vorsitzende der Caritas Socialis schilderten die schwierigen Rahmenbedingungen, unter denen die Beschäftigten ihre Arbeit zu erbringen haben. Ohne zusätzliche Mittel würde die nötige Qualität der Leistungen nicht mehr zu erbringen sein. Auch sei es vielfach nicht mehr möglich, die kollektivvertraglichen Mindeststandrads abzusichern. Auch eine Reform der Ausbildung sei für diesen Bereich unerlässlich, so die Betriebsrätinnen.
Nationalratspräsidentin Barbara Prammer zeigte großes Verständnis für die Anliegen der Initiative und regte eine breite parlamentarische Diskussion unter Einbeziehung der Betroffenen an.

GPA-DJP-Presseaussendung vom 20.05.2009