1.300 Euro Mindestlohn - vida-Frauen: Niemand soll mehr trotz Vollzeitbeschäftigung arm sein

"Kein Auskommen mit dem Einkommen", sagt der Arbeitsklimaindex. "Vor allem Frauen sind davon betroffen, denn jede zweite Arbeitnehmerin kommt nicht oder mehr schlecht als recht mit ihrem Einkommen aus", weiß vida-Frauenvorsitzende Elisabeth Vondrasek. Umso mehr freut sich die Gewerkschafterin über den neuerlichen Vorstoß in Richtung "1.300 Euro Mindestlohn" und die Unterstützung von Frauenministerin Gabriele Heinisch-Hosek.
"Niemand sollte hierzulande mit einer Vollzeitbeschäftigung von Armut betroffen sein. Vor allem in den Niedriglohnbranchen müssen die Einkommen rasch erhöht werden", so Vondrasek. Deswegen fordern die vida-Frauen seit langem die Durchsetzung von mindestens 1.300 Euro Brutto-Lohn bei Vollzeitarbeit.
Mehr Fairness für Frauen würde auch der Wegfall der Anrechnung des PartnerInneneinkommens bei der Notstandshilfe bringen. "Weil das Einkommen des Partners auf die Notstandshilfe angerechnet wird, gehen viele Frauen leer aus", so Vondrasek. Damit würden hauptsächlich Frauen auch schnell in Abhängigkeitsverhältnisse in einer Partnerschaft rutschen. 2009 haben mehr als 17.000 Personen, darunter 14.000 Frauen, wegen des Gehalts ihres Partners keine Notstandshilfe beziehen können.
Zuletzt hat sich vida für einen Mindestlohn bzw. ein Mindestgehalt von 1.300 Euro brutto im Gesundheits- und Sozialbereich eingesetzt, was im Zuge der letzten KV-Verhandlungen zumindest für den BAGS-KV weitgehend umgesetzt werden konnte.

ÖGB-Presseaussendung vom 13.09.2010