Pflegefonds: Wichtiger Schritt zur Sozialmilliarde - Sachleistungsprinzip wichtig

"Die Einigung auf den Pflegefonds ist ein wichtiger Schritt zur Sozialmilliarde, die der ÖGB vehement eingefordert hat. Die Dotierung von derzeit 700 Millionen Euro muss aber perspektivisch an die steigenden Bedürfnisse angepasst werden. Bei der konkreten Umsetzung muss das Prinzip Sachleistungen vor Geldleistungen umgesetzt werden. Mit dem Pflegefonds müssen die Defizite bei Pflege und Betreuung beseitigt werden. Ganz wesentlich ist für den ÖGB aber, dass damit zusätzliche Arbeitsplätze geschaffen werden", sagt Bernhard Achitz, Leitender Sekretär des ÖGB.
"Mit dem Pflegefonds konnte Sozialminister Rudolf Hundstorfer sicherstellen, dass die Pflege großteils durch die öffentliche Hand finanziert wird", sagt Achitz. Zu verhindern gilt es, dass immer mehr Menschen in private Pflegeversicherungen mit Prämienaufschlägen für RisikopatientInnen abwandern, was automatisch zu Zwei-Klassen-Versorgung führen würde.
Nun muss im gesamten Pflegesystem verstärkt von Geldleistungen auf Sachleistungen umgeschichtet werden, um die Angehörigen zu entlasten, vor allem die Frauen, bei denen 80 Prozent der innerfamiliären Pflegearbeit hängenbleibt. "Das Sachleistungsprinzip soll aber auch den Trend stoppen, dass immer mehr Pflegearbeit durch nicht dafür qualifizierte Hilfskräfte durchgeführt wird", sagt Achitz.
Der ÖGB fordert bessere Ausbildung und adäquate Bezahlung der Menschen, die im Pflegebereich arbeiten. "Nur wenn die Arbeitsbedingungen passen, wird sich das Problem des Personalmangels in Pflege und Betreuung lösen lassen", so Achitz.

ÖGB-Presseaussendung vom 16.03.2011