Mobbing in Sozialberufen besonders häufig

In Gesundheits- und Sozialberufen kommt Mobbing - also Schikanieren am Arbeitsplatz - besonders häufig vor. Das beobachtet die Mobbingexpertin Gabriele Wonnebauer von der Arbeiterkammer (AK).
Fast jeder Dritte, der zur Mobbing-Beratung in die Salzburger AK kommt, arbeitet in der Gesundheits- oder Sozialbranche, beobachtet Wonnebauer: „Es steigt auch die Zahl der betroffenen Männer, die sich an uns wenden. Am Anfang, als ich die Beratung begonnen habe, waren es überwiegendst Frauen. Es ist richtig aufgefallen, wenn einmal ein Mann in der Terminliste gestanden ist.“
Mobbing verlaufe bei Männern und Frauen „ganz unterschiedlich“, ergänzt die Expertin: „Frauen kommen in der Regel wesentlich früher. Sie nehmen offensichtlich viel sensibler auf, dass jetzt irgendwas im Umschwung ist, dass es Probleme gibt oder geben wird. Bei den Männern, die bis jetzt zu uns gekommen sind, war das Mobbing bereits ziemlich weit fortgeschritten, weil sie es zuerst gar nicht wahrhaben wollten, dass ihnen das jetzt passiert.“ Pro Jahr berät die Salzburger Arbeiterkammer rund 200 Mobbing-Opfer.

ORF, 04.11.2011