GPA-djp-Fetik/Marx zum Equal Pay Day: Nicht nur Arbeitgeber, auch Partner sind gefordert!
Bestes Rezept zum Schließen der Einkommensschere bleibt gewerkschaftliche Lohn- und Gehaltspolitik

"Die Löhne und Gehälter von Frauen in Österreich liegen immer noch deutlich, nämlich rund ein Viertel, unter jenen der Männer. Die entscheidende Frage für mich ist aber nicht, um wie viel Prozent die Einkommensschere immer noch auseinander klafft, sondern welche Maßnahmen ergriffen werden, um sie schnell zu schließen", kommentiert Ilse Fetik, Frauenvorsitzende der Gewerkschaft der Privatangestellten, Druck, Journalismus, Papier (GPA-djp) anlässlich des Equal Pay Days: "Das beste Rezept zum Schließen der Einkommensschere ist und bleibt eine gewerkschaftliche Lohn- und Gehaltspolitik, die nicht nur die Inflation abdeckt, sondern auch eine gerechte Verteilungswirkung des Produktivitätszuwachses garantiert". Darum bemühen sich die VertreterInnen der ArbeitnehmerInnen nicht nur bei den aktuellen Verhandlungen für einen neuen Kollektivvertrag in der Metallbranche und bei den kommende Woche startenden Verhandlungen für den Kollektivvertrag im Handel, so Fetik weiter: "Die ständigen Beteuerungen der Arbeitgeber über ihre schlechte wirtschaftliche Situation werden von den Branchenanalysen regelmäßig widerlegt: wenn genug Geld da ist für Millionen an Ausschüttungen, dann ist auch genug da für faire Lohn- und Gehaltssteigerungen."
45 Prozent der Frauen in Österreich arbeiten Teilzeit, nicht alle freiwillig, und immer mehr können von ihrem Einkommen nicht leben, ergänzt GPA-djp-Frauensekretärin Barbara Marx: "Teilzeit muss eine freiwillige Option zur Work-Life-Balance/Vereinbarkeit in bestimmten Lebensabschnitten sein und kein Weg in die Armut, aus der die Frauen nicht mehr herauskommen- wir fordern das Rückkehr-Recht auf einen Vollzeitarbeitsplatz! Arbeitgeber sollen freie Vollzeitstellen zuerst den Teilzeitbeschäftigten in ihrem Betrieb anbieten."
Handlungsbedarf haben aber nicht nur die die Arbeitgeber. "Einkommensunterschiede sind natürlich auch stark auf ungleiche Verteilung der unbezahlten Arbeit im Privatbereich zurück zu führen: sowohl Gesellschaft als auch Männer müssen mehr Verantwortung übernehmen. Das bedeutet, wir brauchen neben einem Umdenken vieler Partner und Väter auch mehr ganztägige, qualitativ hochwertige Kinderbetreuungseinrichtungen und mehr Möglichkeiten für Männer Papamonate, Pflegefreistellungen, und Elternteilzeit in Anspruch zu nehmen", so Fetik und Marx abschließend: "Es gibt ein Bündel von Maßnahmen, die nur in ihrer Gesamtheit dazu führen, dass der Equal Pay Day hoffentlich irgendwann einmal der Geschichte angehören wird."

GPA-djp-Presseaussendung vom 07.10.2013