GPA-djp-Fetik: Betriebliche Verhandlungen für mehr Einkommensgerechtigkeit, bis der Equal Pay Day am 31.12. stattfindet!
Mehr Einkommenstransparenz, Rückkehrrecht in Vollzeit für Teilzeitbeschäftigte, Karenzanrechnung in allen Branchen

"Wir fordern verpflichtende betriebliche Verhandlungen für mehr Einkommensgerechtigkeit bis der Equal Pay Day am 31.12. stattfindet. Die Einkommensberichte zeigen ihre Wirkung, wir machen die Erfahrung, dass in Unternehmen, die eine Betriebsratskörperschaft haben, immer öfter Verhandlungen mit der Geschäftsführung geführt werden, die in mehr Fairness bei der Bezahlung von Frauen münden", berichtet Ilse Fetik, Frauenvorsitzende der Gewerkschaft der Privatangestellten, Druck, Journalismus, Papier (GPA-djp) anlässlich des morgigen Equal Pay Days.
"Natürlich bleibt die  Verringerung der Einkommensschere auch bei unserer Kollektivvertragsverhandlungen ganz oben auf der Agenda", erinnert Fetik an den Doppelabschluss für die Frauenbranche Handel, der das Mindestgrundgehalt von 1.500  Euro ab Jahresbeginn 2015 garantiert. Für die Angestellten bei ÄrztInnen in Niederösterreich wurde unlängst ein Kollektivvertragsabschluss vereinbart, der in dieser Frauenbranche ein Mindestgrundgehalt von 1.300 Euro ab Jänner 2015 bedeutet. In der ebenso von Frauen dominierten Branche der Gesundheits- und Sozialberufe wurde mit Jahresbeginn 2014 die volle Anrechnung der Karenzzeiten durchgesetzt, so Fetik weiter: "Die Karenzanrechnung für die Gehalts- und Karriereentwicklung ist in fast allen Branchen geschafft. Wir werden so lange dranbleiben, bis es in allen unseren Kollektivverträgen eine Selbstverständlichkeit ist, dass jede Frau während ihrer Karenz sämtliche Vorrückungen mitmacht"“
Weitere Forderungen, mit denen die GPA-djp im Kampf um mehr Einkommensgerechtigkeit nicht lockerlassen wird, seien jene nach totaler Einkommenstransparenz und nach dem Rückkehrrecht von Teilzeit auf Vollzeit, wie Fetik erklärt: "Natürlich bietet Teilzeit vielen Müttern eine Möglichkeit des Wiedereinstiegs, aber es entspricht nicht der Tatsachen, dass alle Frauen gerne Teilzeit arbeiten, wie das VertreterInnen der Wirtschaft gerne suggerieren. Der Schlüssel ist die echte Wahlfreiheit, deswegen müssen Vollzeitstellen im Betrieb zuerst den Teilzeitkräften angeboten werden."
"Frauen haben in den vergangenen Jahren enorm in der Bildung aufgeholt, sie haben die Männer in vielen Bereichen überholt, obwohl sie gleichzeitig den Großteil der freiwilligen Betreuungsarbeit leisten. Es ist höchste Zeit, diesem Umstand endlich Rechnung zu tragen", so Fetik abschließend: "Wir geben unseren Kampf für mehr Einkommensgerechtigkeit auch in den Betrieben erst dann auf, wenn der Equal Pay Day am 31. Dezember stattfindet!"

GPA-djp-Presseaussendung vom 09.10.2014