GPA-djp-Katzian: 12-Stunden-Arbeitstag ist ein Frontalangriff auf ArbeitnehmerInnen
Verlängerung der Arbeitszeit, Verkürzung der Ruhezeiten und Streichung der Pausen sind kein Zukunftskonzept

"Alles, was bisher von den Koalitionsverhandlern im Zusammenhang mit den Plänen zur Ausweitung der Höchstarbeitszeit bekannt geworden ist, nützt den Unternehmern und geht zu Lasten der Bedürfnisse der Beschäftigten. Bislang fehlt jede konkrete Ansage, worin konkret die Vorteile für ArbeitnehmerInnen bestehen könnten", so der Vorsitzende der Gewerkschaft der Privatangestellten, Druck, Journalismus, Papier (GPA-djp) Wolfgang Katzian.
"Durch die Verlagerung der Entscheidungsmacht auf die individuelle, einzelvertragliche Ebene wird der einzelne Beschäftigte der Machtposition seines Arbeitgebers ausgeliefert. Das hat dann nichts mit Entscheidungsfreiheit zu tun, sondern primär mit Druck, die individuellen Bedürfnisse den scheinbaren wirtschaftlichen Notwendigkeiten unterzuordnen", so Katzian.
"Aus der Praxis wissen wir, dass massive Ausweitungen von Höchstarbeitszeiten meist mit dem Verlust von Überstundenzuschlägen verbunden sind. Verlängerung der Arbeitszeit, Verkürzung der Ruhezeiten und Streichung der Pausen sind kein Zukunftskonzept! Da werden wir sehr genau hinschauen, wie die gesetzlichen Bestimmungen aussehen. Alle politischen Kräfte, die sich gerne als Anwalt der hart arbeitenden Menschen positionieren, werden in akuten Erklärungsnotstand geraten", erklärt der GPA-djp Vorsitzende.
Er erwarte auch von der nächsten Bundesregierung, dass sie in der Frage der Arbeitszeit nicht an den Gewerkschaften vorbei Fakten schaffe, sondern den Dialog und die Zusammenarbeit mit den Sozialpartnern sucht, so Katzian abschließend: "Tut sie das nicht, werden wir entsprechend agieren."

GPA-djp-Presseaussendung vom 07.12.2017