GPA-djp-Teiber zur Sozialversicherungs-Budgetprognose: Regierung gefährdet Finanzierung des Gesundheitssystems
Kassenfusion als Milliardengrab, SV-Beitragssenkung ist zusätzliche Belastung

"Bereits heuer erwarten die Krankenkassen ein Defizit von 83 Millionen Euro. Durch die Kosten der Zwangsfusion wird sich dieses Defizit in den nächsten Jahren vervielfachen. Die Regierung gefährdet die Finanzierung unseres Gesundheitssystems", kritisiert Barbara Teiber, Bundesvorsitzende der Gewerkschaft der Privatangestellten, Druck, Journalismus, Papier (GPA-djp) anlässlich der aktualisierten Budgetprognose des Hauptverbands der Sozialversicherungsträger.
"In der Prognose des Hauptverbands ist die Zwangsfusion der Krankenkassen, die ein Milliardengrab schafft, noch gar nicht berücksichtigt. Erhöhte Beitrage für Privatkrankenanstalten, nämlich 14,7 Millionen Euro zusätzlich, und die Einfrierung des AUVA-Pauschalbetrags schaffen budgetäre Probleme. Dazu kommt die im Zuge der Steuerreform geplante Senkung der Sozialversicherungsbeiträge, die ein weiteres Loch im Budget schaffen wird. Eine Gegenfinanzierung dafür ist offen", sagt Teiber.
"Es passiert genau das, wovor wir immer gewarnt haben. Früher oder später werden diese massiven finanziellen Belastungen zu Leistungskürzungen oder allgemeinen Selbstbehalten führen. Profiteure sind dann die Freunde des Bundeskanzlers in den Privatversicherungen", so Teiber, die im Verwaltungsrat der neu geschaffenen Österreichischen Gesundheitskasse (ÖGK) die Interessen der Versicherten vertritt.
"Die Bundesregierung macht Politik auf dem Rücken der Patientinnen und Patienten und setzt damit letztendlich auch deren Gesundheit aufs Spiel. Damit muss Schluss sein", fordert die Gewerkschafterin.

GPA-djp-Presseaussendung vom 15.05.2019