Wiener Vernetzung im Sozial- und Gesundheitsbereich stellt sich vor

Der Sozial- und Gesundheitsbereich gehört traditionell zu den Billiglohnbranchen mit schlechten (oft ungeregelten) Arbeitsbedingungen. Trotz der gesellschaftlich wertvollen Arbeit werden die von uns Beschäftigten erbrachten Leistungen klein geredet. Die mediale Hetze gegen die MitarbeiterInnen von Jugendwohlfahrt und Familienbetreuung spricht Bände und trägt zur Abwärtsspirale bei der dringend erforderlichen öffentlichen Finanzierung von Gesundheits- und Sozialleistungen bei. Einrichtungen mit „nicht herzeigbarem“ Klientel werden ausgehungert, finanzstarke Bereiche ausgegliedert oder privatisiert.

Hilfe zur Selbsthilfe!

Gemeinsam mit unzureichenden Verhandlungsergebnissen bei den Kollektivvertragsrunden, Gehaltsabschlüssen und dem Zurückweichen gegenüber den ArbeitgeberInnen in sozialpolitischen Fragen (zuletzt bei der sog. Gesundheitsreform), hat dies zu einem massiven Vertrauensverlust gegenüber den Gewerkschaften als Interessenvertretung der Lohnabhängigen geführt. Der BAWAG-Skandal und der Mangel an innergewerkschaftlichen Konsequenzen aus diesem waren für viele GewerkschaftsaktivistInnen ein Schlag ins Gesicht. Im Zuge der de facto nicht stattgefundenen ÖGB-Reform wurden die undemokratischen Strukturen inklusive fehlender Partizipations- und Mitwirkungsrechte für Basismitglieder nicht angetastet. Dies war der Auslöser für die Entstehung der Wiener Vernetzung im Sozial- und Gesundheitsbereich.

Qualitätssicherung für KlientInnen und ArbeitnehmerInnen

Wir beschlossen, unsere Kräfte zu bündeln und gemeinsam für Verbesserungen zu kämpfen. Wir sind BetriebsrätInnen, GewerkschaftsaktivistInnen und Beschäftigte im Sozial- und Gesundheitsbereich, die innerhalb der Gewerkschaften für einen Kurswechsel zur Verteidigung und Verbesserung unserer Arbeitsbedingungen und unseres Lebensstandards kämpfen. Wir organisieren öffentliche Diskussionsrunden mit SpitzenpolitikerInnen, führen Aktionen durch und helfen uns gegenseitige bei allerlei Fragen und Anliegen. Daher unterstützen wir u.a. die Initiative von BetriebsrätInnen aus Oberösterreich, die Gehälter im BAGS-Kollektivvertrag bei der heurigen Verhandlungsrunde um 20% zu erhöhen. Wir arbeiten eng mit der GPA-djp Initiative work@social zusammen und sind in vielen fachspezifischen Vernetzungen und gewerkschaftlichen Gremien tätig.
Für den Herbst wollen wir ein Fest für alle Beschäftigten im Gesundheits- und Sozialbereich organisieren – dazu brauchen wir deine Unterstützung und aktive Beteiligung.
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Wiener Vernetzung im Sozial- und Gesundheitsbereich